Daniel Ricciardo (Red Bull): Rosberg wird Weltmeister
Daniel Ricciardo mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Singapur
Mercedes-Star Nico Rosberg hat mit seinem Sieg in Singapur die WM-Führung wieder an sich gerissen – es steht 273:265 für den Deutschen nach einer makellosen Darbietung in der Marina Bay und nach Rang 3 für seinen Mercedes-Stallgefährten, Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton.
In Monaco hätte Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo eigentlich gewinnen müssen, ein Boxenstoppfehler seiner Mannschaft kostete entscheidende Sekunden, das liess sich Lewis Hamilton nicht entgehen. In Singapur rückte Ricciardo zum Schluss Rosberg näher und näher, «einige Runden mehr und wir wären wohl geliefert gewesen», weiss Mercedes-Technikchef Paddy Lowe.
Nach dem GP ging der australische Strahlemann Ricciardo auf Tuchfühlung mit den beiden Alpha-Tieren von Mercedes-Benz. Er kam sich dabei seltsam vor. Ricciardo verbrachte einige Minuten mit Hamilton und Rosberg in jenem Raum, in welchem sich die Fahrer auf die Siegeszeremonie vorbereiten. «Ich finde es immer ein wenig merkwürdig, wie still es dann jeweils ist», sagt der RBR-Fahrer den britischen Kollegen der Sky. «Ich bin kein grosser Anhänger von Stille, also rede ich entweder mit mir selber oder versuche, mit den beiden Konversation zu machen. Aber die zwei scheinen mit peinlicher Stille keine Mühe zu haben. Es ist ziemlich drollig.»
Zum weiteren WM-Verlauf meint Daniel: «Vor der Sommerpause, als Lewis mit Siebenmeilenstiefelschritten den Rückstand auf Rosber in einen Vorsprung verwandelte, da fand ich Hamilton unantastbar. Aber seither ist Nico ein tolles Comeback gelungen. Ich lehne mich jetzt mal ein wenig aus dem Fenster und behaupte – Rosberg macht’s.»
Damit steht Daniel Ricciardo nicht alleine. Nach dem Singapur-GP hatten sich auch die beiden englischen Sky-Experten und Ex-Formel-1-Fahrer Damon Hill und Martin Brundle Gedanken darüber gemacht, wie das zwischen Hamilton und Rosberg weitergehen könnte.
Martin Brundle: «Mit jeder neuen Leistung von Nico wie in Singapur glaube ich – ja, Rosberg kann wirklich den Titel 2016 erobern. Seine Leistung in der Quali bringt er auf den Punkt, und wenn er gut startet, dann kann ich bei seinem Rennhandwerk kaum Fehler ausmachen. Für mich ist Lewis derzeit im Hintertreffen. Als Beispiel würde ich Monza nennen: Gewiss, er ist dort schlecht gestartet und zurückgefallen, aber als er später freie Bahn hatte, da hat er auf Nico keinen Boden gutmacht. Er hatte den notwendigen Speed nicht. Und das führt mich zum Schluss, dass er’s im Moment einfach nicht bringt.»
Damon Hill: «Mir ist nicht ganz klar, was in Monza passiert ist. Er war im Training drückend überlegen, und wie er trotz des schlechten Starts dieses Rennen nicht gewinnen konnte, verstehe ich nicht. Nun haben wir in Singapur einen weiteren Rückschlag erlebt. Ja, das Pendel ist wieder auf die Seite von Nico umgeschlagen. Für mich ist das alles eine Sache des Selbstvertrauens. Mit jedem Sieg steigt der Glaube an dich selber, und Nico hat ein neues Niveau erreicht.»
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