Fernando Alonso (McLaren): Bald die ganze Wahrheit
Fernando Alonso entdeckte eines Tages Twitter und fand, das soziale Netzwerk sei eine prima Sache, um der lästigen spanischen Klatschpresse zu entgehen: «Meine Überlegung war – wenn ich selber poste, mit wem ich gerade zu Abend essen und was ich sonst so mache, dann beugt das dämlichen Gerüchten vor, dann habe ich das besser unter Kontrolle und mein Leben ist ruhiger», erklärte er damals. Gut 4800 Postings später verfolgen 2,43 Millionen Fans, was der Weltmeister von 2005 und 2006 so twittert. Und die Alonso-Anhänger nehmen dankbar an, wenn sich @alo_oficial – wie er sich bei Twitter nennt – für ein Twitter-Interview zur Verfügung stellt, so wie jetzt. Hier daraus einige Fragen und Antworten.
Was erwartest du von der Saison 2017?
Das Ziel besteht darin, Weltmeister zu werden. Hoffentlich können wir konkurrenzfähiger sein.
Welches Buch liest du gerade?
El Último Paraíso von Antonio Garrido. Ihr müsst dazu aber Spanisch lernen. (Der Roman handelt von einem US-Amerikaner, der Ende der 20er Jahre aus Detroit/USA fliehen muss, weil ihm ein fragwürdiges Verbrechen zur Last gelegt wird. Er reist mit einem Kumpel in die Sowjetunion. M.B.)
Was wurde eigentlich aus Tomita? (Einer kleinen Spielzeugfigur, die Alonso eine Weile um die ganze Welt schleppte und an verschiedensten Orten und in unterschiedlichsten Situationen zeigte. M.B.)
Er ist gleich hier, es geht ihm also gut. Vielleicht wäre es wieder mal an der Zeit, ein paar Bilder von ihm zu zeigen.
Was hältst du von der Idee, das Nachtanken wieder einzuführen?
Ich fand Nachtanken grossartig.
Macht man eine richtige Kartoffel-Tortilla mit Zwiebeln oder ohne?
Mit ...
Es heisst doch immer, die Spanier würden so spät zu Abend essen. Stimmt das auch bei dir oder isst du früher, weil das gesünder ist?
22.30/23.00 Uhr ... (Dazu zeigt Alonso drei spanische Flaggen.)
Kaffee oder Tee?
Kaffee.
Welches Shampoo benutzt du? Dein Haar sieht immer so toll aus.
(Fünf tränenlachende Smilies, dann vier Löwenköpfe.) Wenn du 250 Tage im Jahr in Hotels lebst, dann ist es nicht so klar, was du alles benutzt.
Wann soll ein Junge mit dem Kartfahren beginnen?
Im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren.
Spielst du Pokemon go?
Noooooooooo!!
Auf deiner Kartstrecke beim Museum finden 2017 erstmals internationale Rennen statt. Ist das ein so schönes Gefühl, wie ein Formel-1-Rennen zu gewinnen?
Das sind unterschiedliche Emotionen. Ohne Zweifel erfüllt es mich mit grossem Stolz, was derzeit auf dem Museumsgebiet passiert. Und die EM 2017 ist erst der Anfang.
Gibt es ein Musikinstrument, dass du besonders entspannend findest? Und eines, das dich nervt?
Ich finde die Klänge eines Pianos sehr entspannend. Mir gefällt die Flöte nicht sonderlich gut. Vielleicht, weil wir die früher in der Schule spielen mussten.
Welche Maximaldistanz pro Tag bist du auf dem Rennrad schon gefahren?
185 Kilometer.
Welche beiden jungen Piloten würdest du in dein Team wählen?
Carlos Sainz und Stoffel Vandoorne.
Wenn du den Ort deines ersten Sieges im McLaren-Honda wählen könntest, wo wäre das?
Monaco.
Wirst du eines Tages über dich ein Buch schreiben?
Ja. Und ich plane, bald damit anzufangen.
Welches war in deiner Rennkarriere der härteste Moment?
Also ich 2002 nur Testfahrer war. Ich wollte immer nur Rennen fahren.
Welches war das härteste aller deiner Rennen?
Malaysia 2005. (Es war nicht nur wie üblich brütend heiss in Sepang, Alonso ging auch mit Fieber ins Rennen. Und gewann. M.B.)
Hast du bei deinen ganzen Reisen überhaupt mal Zeit, um einen Film oder eine TV-Serie zu gucken?
Ja, vor allem in Flugzeugen, aber auch zuhause zwischen den Rennen. Ich schaue viele Filme und TV-Serien, also keine Sorge.
Stehen all deine Trophäen im Museum oder befinden sich auch einige zuhause?
Einige stehen zuhause, vor allem jene aus den Kart-Tagen.
Wie zufrieden bist du, wie es mit dem Museum läuft?
Sehr!! Wir haben 22 feste Arbeitsplätze, 2.500 Kinder in Programmen für mehr Sicherheit auf der Strasse, 120 im Förderprogramm der Kart-Kids, 130 Gesellschafter und 2017 die Kart-EM.
Wenn du Fussballer wärst, auf welcher Position würdest du spielen?
Mittelfeld. Wie Xabi Alonso. (Zwinkernder Smilie.)
Wärst du in einem Fahrstuhl gefangen, mit welchem frühren Stallgefährten würdest du dann am liebsten zusammen sein?
Mit Fisichella.
Hast du mal Lektionen in Fotografie besucht? Ich glaube ja, denn ich mag die Bilder, die du postest.
Ja, das habe ich tatsächlich, aber da war ich 17. Lange her ...
War Malaysia 2010 eines deiner schwierigsten Rennen? Du bist damals doch mit defekter Kupplung gefahren.
Auf jeden Fall. Das Anbremsen jeder Kurve war reine Improvisation, du hast nie gewusst, welcher Gang als nächster eingelegt sein würde. Eine unfassbare Herausforderung. (Das Problem damals war: Die Kupplung rückte beim Runterschalten erst dann ein, wenn das Drehzahlfenster für den nächsttieferen Gang erreicht war. Die Elektronik verweigerte dabei den Zwischengaseinsatz. Alonso blieb letztlich unbelohnt und schied wegen Motorschadens aus, M.B.)
Sollten wir mehr oder weniger Rennen als 21 haben?
Ich fand 16 bis 18 Grands Prix prima.
Welches Land oder Rennen hättest du gerne zurück im Rennkalender?
Magny-Cours in Frankreich.
Welche Sprachen sprichst du neben Spanisch und Englisch?
Italienisch und Französisch. Bei weiteren bin ich noch am Lernen.
Welche Ausstellungsstücke kommen demnächst zusätzlich ins Museum?
Mein Helm von Singapur. Der McLaren von 2015. Einige Helme anderer Fahrer. Und eine Überraschung aus den 80er Jahren ...
Folgen Sie uns auch auf Facebook! Dort finden Sie News aus der Automobil-Welt von SPEEDWEEK.COM.