Hamilton-Defekt ungeklärt, kein Manko gegen Rosberg!
Der Motorschaden kam aus heiterem Himmel: Lewis Hamilton führte im Malaysia-GP und war eben dabei, sich ein Sicherheitspolster auf die beiden Red Bull Racing-Piloten Ricciardo und Verstappen herauszufahren. Dann sank zu Beginn der 41. Runde auf einmal der Öldruck, schon loderten Flammen aus dem Heck des Silberpfeils. Lewis Hamilton stöhnte am Funk: «Oh no, no. No!»
Statt eines Sieges und der Position des neuen WM-Leaders musste Hamilton eine Nullrunde verkraften und liegt nun vor dem Japan-GP 23 Punkte hinter seinem WM-Widersacher Nico Rosberg.
Was den Mercedes-Technikern zu denken gibt: Von jenen drei frischen Motoren, die Mercedes aufgrund einer Lücke im Reglement in Belgien in sein Triebwerkskontingent eingeschleust hat, ist der kaputte 1,6-Liter-V6-Turbo von allen das Aggregat mit der niedrigen Laufleistung. Erster Verdacht nach einem Augenschein in Sepang: Ein Defekt im Kurbelwellenbereich.
Inzwischen ist der Motor in England eingetroffen, wo die Techniker unverzüglich mit der Schadenanalyse begannen. Gemäss Mercedes-Technikchef Paddy Lowe ist die genaue Ursache für den Motorschaden unklar.
Der Engländer sagt: «Malaysia war eine bittere Pille. Wir haben Lewis hängen lassen. Wir untersuchen weiterhin die Ursache für sein Motorenproblem und geben alles, um sicherzustellen, dass wir es zunächst verstehen und danach für den Rest der Saison beheben.»
Teamchef Toto Wolff rätselt: «Wir haben keine rationale Erklärung für die Defekte im Wagen von Lewis. Denn die meisten Defekte hatten nichts miteinander zu tun. Es war jedes Mal etwas Anderes – Materialfehler, Fehler beim Zusammenbau oder beim Design, Materialermüdung, obschon ein gewisses Teil noch gar nicht die Grenzen seiner Laufleistung erreicht hatte. Wir erkennen da überhaupt kein Muster.»
In Malaysia sprach der abgrundtief enttäuschte Hamilton davon, dass nun wohl eine weitere Strafe auf ihn zukomme, da er nur noch zwei Aggregate zur Verfügung habe. Zudem könne er sich vorstellen, dass er das eine oder andere freie Training wohl auslassen müssen, um den verbliebenen Triebwerken nicht zu viele Kilometer zuzumuten.
Aber das stimmt so nicht. Denn Technikchef Lowe erklärt: «Trotz des Motorschadens ist Lewis für die verbleibenden fünf Rennwochenenden in der gleichen Situation wie Nico, was die Motoren angeht – inklusive gebrauchter Antriebseinheiten, die er in den freien Trainings einsetzen kann. Hoffentlich wird sein Programm nicht weiter beeinträchtigt.»
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