Formel 2 verrückt: Neun Strafpunkte in einem Rennen
Der Inder Mahaveer Raghunathan
Mahaveer Raghunathan klopft an die Tür zur Formel 1, denn immerhin fährt er in der Formel 2, dem unmittelbaren Unterbau der Königsklasse. Dort, wo auch Mick Schumacher unterwegs ist. Hier werden die Nachwuchsfahrer fit gemacht für den letzten Schritt. Theoretisch.
Denn bei dem Inder stellt sich die Frage, ob ihm jemand jemals öffnet. Ob es überhaupt reicht für den professionellen Motorsport. Der 20-Jährige schreibt in seiner ersten Saison in der Formel 2 zwar fleißig Schlagzeilen, die sind jedoch alles andere als schmeichelhaft.
Denn für das erste Rennen des anstehenden Rennwochenendes in Spielberg wurde Raghunathan gesperrt. Er hat in bislang zehn Rennen zwölf Strafpunkte gesammelt.
Völlig verrückt: Neun Zähler schaffte er zuletzt in Frankreich in einem Rennen alleine. Er hatte sich bei drei Safety-Car-Phasen jeweils nicht an das Protokoll gehalten, was pro Verstoß drei Zähler macht. Die Liste seiner Vergehen ist sowieso lang: In Bahrain fuhr er weiter, obwohl bereits die schwarzweiß-karierte Flagge geschwenkt wurde. In Monaco gab es Kollisionen, dazu kürzte er mehrmals unerlaubt ab.
Hinzu kommt: Verstößt er nicht gegen Regeln, fährt er hinterher. Und das mit einem satten Rückstand: Raghunathan ist im Qualifying oft fünf Sekunden langsamer als die Spitze. Und das in einem Einheitsboliden – das ist fraglos eine Hausnummer.
Immerhin: Seine wilde Strafpunkten-Sammelei hat auch etwas Gutes. Denn die Verantwortlichen wollen sich die Regeln genauer anschauen, nachdem durch den Inder eine Lücke entdeckt wurde.
Er wurde in Frankreich nach dem ersten Rennen des Wochenendes am Samstag gesperrt, durfte im zweiten am Sonntag aber starten, denn die Sperre tritt erst in Österreich in Kraft. Der Hintergrund: Die Regel wurde für die Formel 1 formuliert, und die trägt nur ein Rennen pro Wochenende aus.