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Formel-E-Fluch oder Krise? «Da brodelt es in einem»

Von Andreas Reiners
Nachdenklich: Nick Heidfeld und Daniel Abt

Nachdenklich: Nick Heidfeld und Daniel Abt

Die Formel E befindet sich aktuell in ihrer vierten Saison. Und immerhin vier deutsche Fahrer mischen in diesem Jahr mit. Was aber weiterhin fehlt, ist ein Sieg. Was sagen die Piloten zu der «Krise»?

Ist es eine Krise? Oder sogar schon ein Fluch? Es ist ja nicht so, als hätten die deutschen Fahrer nicht schon eine Hand am Siegerpokal gehabt, teilweise sogar schon beide Hände. Zuletzt war es Rookie Andre Lotterer, der kurz vor seinem ersten Sieg stand, im harten Teamduell mit Jean-Eric Vergne aber den Kürzeren zog.

Oder Daniel Abt: Der Audi-Pilot stand beim Auftakt in Hongkong auf dem Podest ganz oben. Das ganze Programm spulte er ab: Champagnerdusche. Jubel. Genugtuung. Sieger-Pressekonferenz. Sieger-Interviews. Immer dabei: der Pokal.

Ein paar Stunden später wurde er disqualifiziert. Eine ganz bittere Nummer, und das an seinem 25. Geburtstag.

Oder Nick Heidfeld. Beim allerersten Rennen in Peking stand er kurz vor dem Sieg, ehe er mit Nicolas Prost crashte. Er wartet weiterhin auf seinen ersten Sieg. Auch in seiner Formel-1-Karriere war er sieglos geblieben. Immerhin 183 Rennen fuhr er in der Königsklasse, schaffte es dabei 13 Mal auf das Podium. Ganz oben stand er dort aber nie.

Er hat bei Mahindra nun endlich mal ein Auto, mit dem er auch konstant um den Sieg fahren könnte. «Trotzdem habe ich noch kein Rennen gewonnen. Da brodelt es natürlich in einem. Daher muss ich momentan mein Temperament etwas zügeln, versuchen, nicht zu viel zu wollen und das Wochenende wie jedes andere angehen», sagte Heidfeld Auto Bild Motorsport.

Er stellt zudem klar, dass es nicht einfach nur bei einem Sieg bleiben soll: «Mein Ziel ist schon noch die Meisterschaft. Auch wenn ich derzeit ein bisschen Rückstand habe, darf ich mein Ziel nicht aus den Augen verlieren.» Aktuell hat er 50 Punkte weniger als Tabellenführer Vergne.

Abt glaubt nicht an fremde Mächte: «Ich glaube nicht, dass es ein Fluch ist, dass kein Deutscher gewinnt. In der Formel E brauchst du einfach auch viel Glück. Ich hoffe das habe ich jetzt in Zukunft.»

Neben Heidfeld, Lotterer und Abt hat auch Maro Engel ein siegfähiges Auto. Der Venturi-Pilot wäre gerne der erste Deutsche, der es schafft. «Ich würde das sehr gern erledigen, dass die Statistik der sieglosen Deutschen bald anders aussieht. Ich denke auch, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist. Wir haben wirklich gute Fahrer im Feld.» So sieht es auch Lotterer: «In der Formel E sind einfach sehr viele Fahrer auf einem Niveau – aber das ist ja auch das Spannende.»

Wollen Sie die Formel E aus nächster Nähe erleben? Für den ePrix in Zürich suchen die Organisatoren noch Streckenposten. Alle Informationen dazu gibt es auf der offiziellen Seite des Julius Baer Zurich ePrix.

 

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