MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Toto Wolff und Mercedes: Schon wieder Weltmeister

Von Gerhard Kuntschik
Nyck de Vries

Nyck de Vries

Die ersten offiziellen Formel-E-Weltmeister heißen Nyck de Vries und Mercedes – und das, obwohl in den nächsten Tagen die Mercedes-Verlautbarung des Ausstiegs aus der Elektroserie nach der nächsten Saison erwartet wird.

Eigentlich unterbrach er seinen Urlaub, meinte Mercedes-Sportchef Toto Wolff Sonntag in Berlin schmunzelnd. Da wusste er zwar, dass sein WM-Leader Nyck de Vries und das Mercedes-EQ-Team Chancen auf beide WM-Titel der Formel E hatten, doch fix war nix.

Nach einem an Turbulenz kaum zu überbietenden Finale heißen die ersten offiziellen FIA-Formel-E-Weltmeister - de Vries und Mercedes. Und das, obwohl in den nächsten Tagen die Mercedes-Verlautbarung des Ausstiegs aus der Elektroserie nach der nächsten Saison (2022) erwartet wird.

Für Gattin Susie Wolff, die Teamchefin von Venturi, war Berlin ohnedies fix eingeplant. Auch sie durfte Jubeln: Nach dem Schock um den verunfallten Titel-Anwärter Edoardo Mortara bescherte ihr der «Nachbar» Norman Nato, der aus Cannes nahe dem Venturi-Sitz in Monaco stammt, den Sieg im letzten Saisonlauf.

Dem jungen Niederländer de Vries genügte in Tempelhof Platz acht zum Titel, weil die schärfsten Rivalen allesamt ausschieden. De Vries überstand einige risikoreiche Zweikämpfe im Finish unbeschadet. Dass er zu riskant fuhr und seinen fast sicheren Titel gefährdete, bestritt de Vries: «Ich bin Rennfahrer. Einige Konkurrenten waren zu aggressiv. Aber es ging sich alles gut aus. Ich bin dem Team für harte Arbeit über eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen dankbar.»

Schon am Start waren die Träume zweier Titelkontrahenten zu Ende, als Mitch Evans wegen eines Defekts nicht vom dritten Startplatz wegkam, Edoardo Mortara (Venturi, 11.) nicht mehr ausweichen konnte und in den Jaguar-Boliden krachte. Beide Fahrer, die Samstag auf dem Podest gelandet waren und als Vierter bzw. Zweiter reelle WM-Chancen hatten, waren damit out, blieben glücklicherweise unverletzt. Der damit zum bestplatzierten Favoriten gewordene Jake Dennis (BMW) schied nach dem Re-Start gleich in der nächsten Runde nach einem Fahrfehler aus.

Bei Halbzeit war auch Titelverteidiger Antonio Felix da Costa (DS Techeetah), der vor einem Jahr in Berlin ein triumphales Finale erlebt hatte, aus dem Rennen. Der Portugiese wurde vom Samstag-Sieger Lucas di Grassi (Audi) in die Mauer gedrängt worden war. Der Brasilianer erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe.

Nato bescherte Venturi mit seinem ersten FE-Sieg ein Abschiedsgeschenk, er muss das monegassische Team verlassen. Ebenso der zweitplatzierte Ollie Rowland, der in seinem letzten Auftritt für Nissan Werbung in eigener Sache machte. Stoffel Vandoorne komplettierte das letzte Saisonpodium und machte den Mercedes-Tag perfekt.

Denn auch der Teamtitel ging an Mercedes. Jaguar, nach dem Samstag noch Teamleader, half Platz sieben von Sam Bird nur noch zur Vize-Meisterschaft mit nur vier Punkten Rückstand auf Mercedes.

Die weiteren Deutschen hatten sich im Finale sicher mehr erwartet. Porsche sammelte zwar mit André Lotterer (4.) und Pascal Wehrlein (6.) noch wichtige Punkte, belegte in der Team-WM aber nur Rang acht.

Audi lag als Vierter nur einen Zähler hinter Team-Titelverteidiger DS Techeetah, nach di Grassis Strafe gab es nur zwei Zähler für René Rasts neunten Rang. Nach dem Ausfall von Titelhoffnung Dennis schaffte Max Günther nur Rang 15 für BMW, womit die Münchner im letzten FE-Rennen lediglich Platz sechs bei den Konstrukteuren erreichten.


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