Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

GP2 Series, Lauf 2: Sieger Stefano Coletti trauert

Von Vanessa Georgoulas
Schlimme Woche: Sieger Stefano Coletti war mit einer Trauerbinde am Arm unterwegs

Schlimme Woche: Sieger Stefano Coletti war mit einer Trauerbinde am Arm unterwegs

Rapax-Pilot Stefano Coletti gewinnt das GP2-Sprintrennen in Barcelona mit nur sechs Zehntel Vorsprung auf Vortages-Sieger Robin Frijns. Regelhüter sorgen für Doppel-Podest von Hilmer in Lauf 1.

Eine bittere Pille musste Carlin-Pilot Jolyon Palmer schon vor dem GP2-Sprintrennen in Barcelona schlucken. Der Spross des ehemaligen Formel-1-Piloten Jonathan Palmer bekam für das Abdrängen von Landsmann Sam Bird im ersten Lauf nachträglich eine Boxendurchfahrtsstrafe aufgebrummt, die in eine 20-Sekunden-Strafe umgewandelt wurde. Damit rutschte der 22-jährige Brite vom dritten auf den zehnten Platz. Dies bescherte der Hilmer-Truppe das erste Doppel-Podest in der GP2-Serie, da Jon Lancaster vorrücken durfte.

Wechsel in der Startaufstellung

Aber auch Russian-Time-Pilot Bird kam nicht ungestraft davon: Der 26-Jährige aus Roehampton wurde für das Verursachen einer Kollision mit Pole-Setter Marcus Ericsson in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückversetzt. Gleich zehn Startplätze musste Nathanaël Berthon nach hinten rücken, weil er in Kurve 10 mit Sergio Canamasas und Tom Dillmann zusammengekracht war.

Die Strafe von Palmer wirkte sich auch auf die Pole-Position für das zweite Kräftemessen auf dem Circuit de Catalunya aus: Weil Palmer gleich auf den zehnten Platz zurückfiel, rückte Johnny Cecotto jr. auf den achten Rang vor und durfte dank der umgekehrten Startreihenfolge vom ersten Platz ins zweite Rennen starten. Ceccon, der auf den siebten Rang vorrückte, komplettierte die erste Startreihe.

Starke Fahrt von Sauber-Testpilot Robin Frijns

Stefano Coletti legte einen Traumstart hin und pfeilte sich vom fünften Startplatz an die Spitze. Pole-Setter Cecotto jr. reihte sich hinter dem Monegassen ein und dürfte sich gewundert haben, dass in seinem Rückspiegel Vortagessieger Robin Frijns auftauchte. Der 21-Jährige aus Maastricht war vom achten Platz losgebraust! Am Ende sicherte sich der Testfahrer des Formel-1-Teams Sauber Motorsport den zweiten Podestplatz. Damit rückte der Späteinsteiger, der das erste Rennwochenende nicht bestritten hatte, auf den vierten Platz der Meisterschaftswertung vor. «Damit hatte ich nicht gerechnet», freute er sich, und lobte brav: «Ich hatte aber auch ein sehr gutes Auto und das Team hat super gearbeitet.»

Pirelli-Reifen werfen Fragen auf

Den Sieg sicherte sich Coletti, der die Ziellinie nur sechs Zehntelsekunden vor dem Hilmer-Piloten kreuzte. «Das war alles andere als einfach», gestand der Rapax-Pilot hinterher. «Robin hat in den letzten fünf Runden viel Druck gemacht, es war sehr eng, aber es hat gereicht.» Der Monegasse hatte eine schwierige Woche hinter sich: «Das war schlimm, mein Grosvater und ein Freund sind in der Woche vor dem Rennen gestorben», erklärte der 24-Jährige, der mit einer Trauerbinde am Arm zum Rennen angetreten war.

Über den dritten Platz durfte sich Felipe Nasr freuen, der schon im ersten Rennen als Zweiter aufs Treppchen hatte steigen dürfen. Der 20-Jährige aus Brasilia klagte über zu viel Graining: «Die Reifen haben stark gekörnt und ich konzentrierte mich darauf, das Auto ins Ziel zu bringen.» Auch Sieger Coletti wunderte sich über die Reifencharakteristik der Pirellis: «Am Anfang lief es wunderbar, doch sobald ich aufgehört habe Druck zu machen und vom Gas ging, begannen die Reifen zu körnen.» Frijns verriet: «Bei mir war das Graining in den letzten fünf Runden am Schlimmsten.»

Drohende Strafen für Monaco

Hinter den Spitzenreitern ging es heiss zu. Die Verfolger schenkten sich keinen Millimeter und trugen den Regelhütern viele Hausaufgaben für den Nachmittag auf. Einige zweifelhafte Aktionen – etwa von Cecotto jr., oder Alexander Rossi – werden die Rennkommissare genauer unter die Lupe nehmen müssen.

ART-Pilot Abt sicherte sich mit dem achten Platz den letzten Punkterang direkt vor Fabio Leimer, der eine beherzte Aufholjagd gezeigt hatte. Da in der Schlusswertung wegen der drohenden Strafen noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde, darf sich der Titelkandidat aus der Schweiz noch Hoffnunen auf wichtige Meisterschaftszähler machen. Sein Landsmann Simon Trummer kam ein Mal mehr nicht richtig auf Touren und musste sich mit dem 16. Rang begnügen. Auch René Binder kämpfte wieder im Hinterfeld und sah die schwarz-weiss karierte Flagge als Neunzehnter. 

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