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Stimmen zum Rücktritt von Enrico «Ricky» Janoschka

Von Rudi Hagen
Enrico Janoschka (4) auf seiner Heimbahn in Schwarme

Enrico Janoschka (4) auf seiner Heimbahn in Schwarme

Enrico Janoschka hat mit dem aktiven Rennsport Schluss gemacht. Er leidet immer noch unter den Verletzungen seines Sturzes in Melsungen. Der 41-Jährige war in der Szene sehr beliebt.

Hört man sich in der Bahnsportszene über Enrico Janoschka um, erfährt man nur Gutes über ihn. SPEEDWEEK.com sprach mit einigen Beteiligten und deren Verhältnis zu dem Langbahn-Spezialisten aus Mecklenburg-Vorpommern, der mit der deutschen Mannschaft dreimal Team-Weltmeister wurde.

Egon Müller (Tuner aus Rodenbek bei Kiel): «Enrico ist mir schon gleich nach der Wende bei einem Rennen in Jübek aufgefallen. Der war gertenschlank, hatte auf dem Motorrad die volle Körperbeherrschung und war als B-Lizenzler schon annähernd so schnell wie die Internationalen. Ich habe ihn dann im Auge behalten und ihn in Teterow, als er schon mit der I-Lizenz fuhr, angesprochen, ob er nicht mal einen Motor von mir fahren wolle, damit er aufs Treppchen käme. Für umsonst. Er schaffte es. Am anderen Tag musste er in Holland eine WM-Quali fahren und fragte, ob er den Motor weiter fahren könne. Wir mussten den aber dann noch über Nacht umrüsten und haben zusammen gewerkelt. Von dem Moment an wusste ich, dass Enrico ein Mensch ist, den man einfach gerne haben muss. Der sollte meine volle Power haben. Diese Zusammenarbeit dauerte bis zu seinem letzten Rennen in Melsungen. Als der Sturz geschah, dachte ich, mein Herz bleibt stehen. So etwas hat er nicht verdient. Rico ist ein ganz feiner Bengel, ein toller Kerl. Er ist geradlinig und ein Gerechtigkeitsfanatiker. Und auf der Bahn ein fairer Sportsmann.»

Josef Hukelmann (Sportleiter MSC Werlte und Betreuer der deutschen Team-Nationalmannschaft): «Enrico ist ein wahrer Sportsmann, zuverlässig und freundlich. Einer, der nicht viel redet, aber wenn er was sagt, dann meint er das auch so. Auf ihn konnte man sich immer hundertprozentig verlassen, sei es bei der Team-WM oder bei den Rennen bei uns in Werlte oder anderswo, wenn ich als Funktionär dabei war. Bei ihm war immer alles ordnungsgemäß. Schade, dass er in Zukunft nicht mehr dabei sein wird.»

Matthias Kröger (Fahrerkollege aus Bokel): «Ich habe Enrico als freundlichen, fairen, hilfsbereiten und grundehrlichen Typen kennengelernt, mit dem ich viel Spaß gehabt habe. Er ist jemand, der nicht gleich so offen auf einen zukommt, aber der dir auch mal ganz gerade heraus seine Meinung sagt.»

Kurt Harries (ehemaliger 1. Vorsitzender des MSC Schwarme): «Ich kannte Enricos Vater und Opa schon, als die Grenze noch zu war. 1990 habe ich dem Vater mal altes Lederzeug zum Bergring mitgebracht, der dort im Gespann unterwegs war. Der Opa war ganz wichtig für Enrico, der hat letztlich auch dafür gesorgt, dass er bei uns in Schwarme schon in der B-Lizenz Clubmitglied wurde. Das ist ein ganz ordentlicher Junge, dem man immer hundertprozentig vertrauen konnte und der nie überheblich war.»

Stephan Katt (Fahrerkollege aus Neuwittenbek): «Ricky habe ich damals durch Egon Müller kennengelernt, daraus ist dann eine gute Freundschaft entstanden. Das ist ein ehrlicher Typ, ein absolut fairer Sportsmann, mit dem man Pferde stehlen kann.»

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