Langbahn-GP 2017: Dauer-Wildcard für Michael Härtel?
Michael Härtel gewann dieses Jahr in Scheeßel
Zwar führt Erik Riss die Langbahn-Weltmeisterschaft vor dem fünften und letzten Grand Prix in Vechta mit schwer einholbaren 16 Punkten auf Titelverteidiger Jannick de Jong an, dahinter sieht es für Langbahn-Deutschland aber düster aus. Jörg Tebbe kann die Qualifikation für den Grand Prix 2017 grade so schaffen, vor Vechta liegt er auf dem rettenden achten WM-Rang. Matthias Kröger und Stephan Katt werden ausscheiden.
Aus dem Challenge haben sich Mathieu Trésarrieu (F), Josef Franc (CZ) und Dirk Fabriek für die nächstjährige Serie qualifiziert, Katt und Tebbe sind in La Réole gescheitert.
Da sich Mathieu Trésarrieu und Franc über den Grand Prix und den Challenge für die WM-Serie 2017 qualifizieren, werden voraussichtlich der Vierte und Fünfte aus dem Challenge, Jesse Mustonen und Europameister James Shanes, nachrücken.
In so düsteren Zeiten kommt es einer Offenbarung gleich, wenn ein Talent wie Michael Härtel, das sich bislang vor allem auf den Speedway-Sport konzentriert hat, den Langbahn-GP ins Auge fasst.
«Es hat mich sehr gefreut, dass ich die Wildcard für Vechta bekommen habe», erzählte der 18-Jährige SPEEDWEEK.com. «Letztes Jahr konnte ich dort nach der Regenabsage gewinnen, das war ein extremer Erfolg. Mein Hauptaugenmerk wird auch 2017 auf Speedway liegen, ich muss aber betonen, dass ich von der Langbahn nicht abgeneigt bin. Ich habe letztes Jahr schon schöne Erfolge gefeiert, auch dieses Jahr fuhr ich in Scheeßel und Altrip gut.»
«Ich will mir das Langbahn-Türchen offen halten», unterstreicht Härtel. «Wenn ich die Möglichkeit bekommen würde Grand Prix zu fahren, dann würde ich darüber nachdenken. Vielleicht zieht ja die FIM eine Dauer-Wildcard für mich in Erwägung – dann probiere ich es. Wenn dem nicht so ist, dann möchte ich schauen, ob ich für 2017 einen EM- oder WM-Startplatz bekomme. Es war unglücklich, dass ich wegen meiner Fußverletzung nicht beim DM-Finale in Hertingen fahren konnte. Ich hoffe, dass der DMSB meinen verletzungsbedingten Absagegrund akzeptiert und mich trotzdem für Prädikatsplätze in Betracht zieht.»
«Im Schlimmsten Fall scheidet Tebbe aus dem Grand Prix aus und Erik Riss zieht in Betracht, dass er keine Langbahn mehr fährt», überlegt Härtel. «Dann wäre kein Deutscher mehr dabei. Mein Papa, mein Tuner Robert Barth und ich besprechen, was wir machen. Ich bin seit über zehn Jahren bei Robert, wir verstehen uns sehr gut und er unterstützt mich in allem. Robert ist nach wie vor Langbahn-Fan, dort war er als Fahrer extrem erfolgreich. Er sieht aber auch, dass Speedway keine schlechte Geschichte ist und unterstützt mich auf meinem Weg.»