Nicole Standke: «Wollen die Männer ordentlich ärgern»
Nicole Standke/Resi Hölper (l.) hier in Rastede vor Ole Möller/Sindy Viragos
In der Saison 2022 sicherten sich Nicole Standke und Beifahrerin Resi Hölper den Bahnpokal in der Seitenwagenklasse mit B-Lizenz. Die beiden Frauen aus Posthausen und Lüdinghausen zogen daraufhin aber noch keine A-Lizenz, denn sie wollten noch ein weiteres Jahr bei den B-Seitenwagen Erfahrungen sammeln. Dann musste Theresia, genannt ‚Resi’, wegen einer Schwangerschaft pausieren und stieg erst 2024 wieder zu Nicole, genannt ‚Colly’, ins Boot.
Auf dem Westfalenring in Lüdinghausen mit seinen ultraschnellen Geraden waren die beiden dann wieder ein Team und belegten am Ende Platz 6. Resi Hölper sagte damals zu SPEEDWEEK.com: «Nach eineinhalb Jahren Pause war es noch etwas ungewohnt, aber es ist wie Fahrradfahren, einmal gekonnt, immer gekonnt. Ich habe mir das sehr gut überlegt wieder einzusteigen.»
In Bielefeld auf dem Leineweberring lief es dann nicht so gut für Standke/Hölper. «Da konnten wir keinen einzigen Lauf beenden, weil wir jeweils einen Aufsteiger hatten, das hatte ich in meiner ganzen Rennfahrerkarriere bis dahin noch nicht erlebt», ist die heute 29-jährige Gespannlenkerin in der Rückschau immer noch etwas zerknirscht. Beim Rennen in Rastede wurden sie Sechste. In Hechthausen hatte Nicole Standke Aushilfsbeifahrerin Kim Kempa im Boot. Sie wurden dort Fünfte.
Höhepunkt für das Duo von den Motorradfreunden Niederelbe und dem Rasteder AC war die Deutsche Meisterschaft in Pfarrkirchen mit Platz 5. Standke: «Mit diesem Ergebnis hatten wir vorher alle nicht gerechnet. Damit haben wir uns für das EM-Semifinale qualifiziert. Das hat super viel Spaß gemacht.»
Nur fünf Rennen in einer Saison zu fahren, ist nicht viel oder anders gesagt, zu wenig um leistungsmäßig vorwärts zu kommen. «Das hatte private Gründe», erklärte Nicole Standke jetzt. «Zum einen haben sowohl Resi als auch ich ein Haus gekauft und so waren wir beide im Renovierungsstress. Und zum anderen kamen bei mir private Tiefschläge dazwischen, die ich erstmal wegstecken musste. Aus dem Grund habe ich auch das Rennen in Werlte abgesagt, weil ich einfach keinen freien Kopf hatte.»
Für die kommende Saison ist man sich auf jeden Fall einig. Standke: «Wir haben das Motorrad auf Vordermann gebracht und bereiten uns auch sportlich gewissenhaft vor, das ist wichtig. Unsere Ziele sind bestmöglichste Platzierungen, sowohl bei offenen Rennen als auch beim EM-Semifinale und bei der Deutschen Meisterschaft. Und wir wollen die Männer ordentlich ärgern.»