Brüner für mehr Gespannklassen
Herbert Brüner macht sich Gedanken
Das sagt Herbert Brüner, der selbst mehr als drei Jahrzehnte als Seitenwagen-Pilot auf der Gras- und Sandbahn und zuletzt im Stassengespann in der IDM unterwegs war. Nach einem schweren Unfall 2008 auf dem Sachsenring musste der mittlerweile 55-jährige Transportunternehmer aus Georgsmarienhütte seine aktive Karriere beenden.
Dass es im Bahnsport, seiner alten Liebe, mit der Zahl der Gespanne kontinuierlich abwärts geht, schmerzt ihn sehr: «Vor rund zehn Jahren hatte man die Mehrzylinder nach langen Jahren wieder zugelassen, aber gleichzeitig das Aufbohren der Einzylinder erlaubt. Das war grosser Unsinn. Erstens waren die Einzylinder mit ihrem Gewicht und Drehmoment gegenüber den Mehrzylindern im Vorteil und zweitens waren die Rennen damit langweilig geworden. Und drittens waren die hochgetunten Aufgebohrten noch wartungsanfälliger und damit teuerer als sonst.»
Brüner spricht sich für die Zulassung neuer Gespannklassen aus, um Kosten zu sparen und somit mehr Nachwuchs in diesen Bereich zu bringen. «Die 500er-Einzylinder sollen natürlich weiter fahren, aber man könnte auch eine separate Klasse bis 750 oder 1000 ccm zulassen. Die könnten mit unseren normalen Fahrgestellen fahren, und so einen Motor bekomme ich schon für 1000 Euro. Die Wartung kostet mich keine 500 Euro im Jahr, denn da muss man nicht viel dran machen. Und dann könnten sich die Fans mit den Motorenmarken ihrer eigenen Motorräder identifizieren, wenn Yamaha, Suzuki, Kawasaki, Honda, BMW, Ducati oder KTM auch im Bahnsport unterwegs wären.»
Herbert Brüner würde ein Nachwuchsteam mit seinem Know-how und seinen finanziellen Möglichkeiten unterstützen: «Ich habe die Geometrie für so ein Motorrad und möchte diese Kenntnisse gerne an andere weitergeben.»