Markus Brandhofer: «Die Bahn ist schon hinterlistig»
Brandhofer/Zapf führte vor Matthijssen/Stellingwerf und Motk/Burger
«Was die Solisten können, können wir schon lange.» So dachten wohl einige der Dreirad-Artisten, die in der Seitenwagenklasse auf der Nahner Waldbahn unterwegs waren. Gleich sechs verschiedene Laufsieger notierten die Fans in ihre Programmhefte und auch die Fahrer hatten nach Rennende allerhand zu berichten.
«Das war eine spannende Sache heute», schmunzelte Gesamtsieger William Matthijssen, «die Bahn war innen sehr glatt, da musste man den Grip suchen und nach außen durfte man nicht zu weit abdriften. Der Endlauf war sehr spannend. Ich habe mehrfach versucht, den Markus zu überholen, aber nichts ging. Da musste ich etwas anderes versuchen, erst nach außen und dann nach innen durch. Das hat geklappt. Aber irgendwie bin ich den ganzen Nachmittag eher vorsichtig gefahren, denn wir konzentrieren uns vor allem auf das EM-Finale. Da darf vorher nichts passieren.»
Markus Brandhofer und Beifahrer Michael Zapf hatten vor dem Endlauf wie die Niederländer 18 Punkte auf dem Konto. Im Finale führten die Bayern dann auch knapp drei Runden, dann hatten sie in der Zielkurve einen kleinen Aufsteiger. Das war die Entscheidung. «Ich hatte einen Krampf an der Gashand», erklärte Brandhofer später, «aber ich bin zufrieden mit unserer Leistung.« Zu den Bahnverhältnissen hatte der Gaißacher seine eigene Meinung: «Die Bahn ist schon hinterlistig zum Fahren, innen wie auf einer Rutschbahn und außen mit Grip, aber du weisst nie so recht, wo genau.»
Die Drittplatzierten Markus Venus/Markus Heiß erreichten nur 15 Vorlaufpunkte. Um die Spitze kämpfend, kippten die beiden in Lauf 4 ausgangs der schwierigen Startkurve plötzlich um, konnten dann aber weiterfahren. «Ich bin aus der Fußraste gerutscht», wunderte sich Venus über sein Missgeschick, «aber die Bahn war auch sehr trickreich, mal griffig, mal glatt.»
Auf Platz 4 folgten Matthias Motk/Michael Burger. Sie holten einen Laufsieg in ihrem dritten Heat gegen Brandhofer/Zapf, obwohl der Start gar nicht passte. Motk: «Erst komme ich beim Start nicht vorwärts, dann schießt das Ding weg und ich war erschrocken, dass niemand mehr vor uns war.»
Die Fünftplatzierten Christophe Grenier und Beifahrerin Sandra Mollema siegten in Lauf 7 gegen Matthijssen/Stellingwerf. Das französisch-niederländische Gespann profitierte im Finale davon, dass Karl Keil und Aushilfsbeifahrer Helmut Gärtner wegen eines Motorschadens nicht mehr antreten konnten. Beide Teams hatten am Ende 12 Punkte auf dem Konto.
Florian Kreuzmayr, mit Beifahrer Benjamin Maier am Ende auf Rang 8, gönnte sich gar einen Laufsieg gegen Matthijssen/Stellingwerf. In ihrem dritten Lauf hatten die Oberbayern Pech mit einem Ausfall. Gerade als sie zum Überholen von Venus/Heiß ansetzten, funktionierte die Gasannahme nicht.
Ergebnisse Gespanne Grasbahnrennen Osnabrück/D:
1. William Matthijssen/Nathalie Stellingwerf (NL), 23 Punkte
2. Markus Brandhofer/Michael Zapf (D), 22
3. Markus Venus/Markus Heiß (D), 17
4. Matthias Motk/Michael Burger (D), 16
5. Christophe Grenier/Sandra Mollema (F/NL), 12
6. Karl Keil/Helmut Gärtner (D), 12
7. Wilfred Detz/Steffan Velthuis (NL), 11
8. Florian Kreuzmayr/Benjamin Maier (D), 9
9. Dennis Noordman/Patrick Kremer (NL), 5
10. Stinus Lund/DennisSMit (DK), 4
11. Achim San Millan/Nicole Balz (D), 2
Finale:
1. Matthijssen/Stellingwerf. 2. Brandhofer/Zapf. 3. Motk/Burger. 4. Venus/Heiß. 5. Grenier/Mollema.