B-Gespann-Masters sicher in Angenrod und Melsungen
Hart aber fair - das gilt auch für die B-Gespanne
Aller Anfang ist schwer – das mussten auch die Organisatoren des nationalen Gespann-Masters 2016 erfahren. Die private Initiative um Maik Mennesclou und seine Lebensgefährtin Juliane Schwarz, Mario «Locke» Siebert und Matthias Montillon hatte vier Veranstalter fest auf dem Plan und auch schon auf den Plakaten.
Übrig geblieben sind jetzt deren zwei. Sicher gefahren wird am 30. und 31. Juli in Angenrod und vom 5. bis 7. August in Melsungen. «Eventuell kommt noch eine Veranstaltung hinzu, da ist Locke noch am Verhandeln», so Maik Mennesclou zu SPEEDWEEK.com.
Das allseits bekannte Sprichwort « Aller Anfang ist schwer« will aufmuntern und über vorhandene Klippen weghelfen. Es will irgendwie tröstlich versichern, dass es später gar nicht mehr so schlimm ist, dass das einmal Begonnene später leicht und glatt zu Ende laufen wird.
Die meisten Bahnsportfreunde und sicher die Liebhaber der Gespanne, von denen es in Deutschland immer noch viele gibt, drücken sicher die Daumen, dass das kühne Vorhaben der hessischen Initiative gelingt. Wo gibt es das schon, das sich Fans zusammentun und ein fertiges Produkt auf die Beine stellen und das dann auch tatsächlich umzusetzen versuchen?
Diese Leute lieben den Gespannsport und wollen zeigen, dass auch die B-Gespanne tollen Sport bieten können. Dazu muss es aber auch Rennen für die Einsteigerklasse geben. Schaut man sich das Feld der deutschen Seitenwagen-Teams mit Internationaler Lizenz an, stellt man doch mit Entsetzen fest, dass man die mittlerweile mit an den Fingern beider Hände abzählen kann.
Wo soll das hinführen? Die Antwort ist so gnadenlos glasklar wie schlimm für den Bahnsport auf den Sand- und Grasbahnen hierzulande. Wenn es keinen Nachwuchs bei den Gespannen gibt, das heißt keine B-Gespanne, dann fährt in der I-Lizenz demnächst auch fast niemand mehr in die Runde.
Sand- und Grasbahnrennen ohne Gespanne? Nein, danke! Also muss man dem Nachwuchs Chancen geben Rennen zu fahren und zwar möglichst viele. Wenn die Veranstalter das nicht endlich begreifen, dann adé du schöner Sport.
Die Gruppe um Maik Mennesclou und Mario Siebert hat ein fertiges Produkt präsentiert mit festem Rennablauf, einem Werbepaket, einer durchdachten Finanzierung und einem kompletten 16-er Gespannfeld plus zwei Reserveteams.
In Angenrod und Melsungen werden alle Vorläufe über vier Runden, der Endlauf über sechs Runden gefahren. Insgesamt sind 21 Rennläufe geplant, die Vorläufe können auch schon am Samstag oder am Sonntagvormittag gefahren werden. «Auf jeden Fall finden mindestens 60 Prozent der Masterläufe am Rennnachmittag der Veranstaltung statt», so Mennesclou.
Ein Regelärgernis entfällt zudem: Bei einer Startbandberührung in der Grünlichtphase wird keine Disqualifikation wie bisher ausgesprochen, sondern das Team erhält eine zweite Chance, 15 m zurück in der zweiten Reihe ganz außen, die anderen rücken dann nach innen zusammen.
Die Gesamtkosten für den Veranstalter belaufen sich für Eintagesrennen auf 1680,- €, für Zweitagesrennen auf 1880,- €. Die Organisatoren stellen sechs Siegerpokale und Ehrenkränze im Wert von 350,- € und können bei den Rennen auch ihre Sponsoren präsentieren.
«Wir wollen auf den beiden Veranstaltungen zeigen, dass wir es schaffen können», sagt Mennesclou, «vielleicht kommt ja auch doch noch eine dritte hinzu. Aber egal, wir ziehen das jetzt durch und hoffen auf genug Resonanz bei den Fans. »
Der DMSB hat das nationale Gespann-Masters als Zusatzprogramm bereits genehmigt, der Bahnpokal für B-Gespanne bleibt aber wie bisher bestehen.»
Wie gesagt, aller Anfang ist schwer. Aber wenn in dieser Saison mindestens zwei Veranstaltungen gut laufen, können die Gespannfans etwas fröhlicher in die Zukunft sehen. Alles wird gut.