Martin Smolinski schneller als Barth: 1000 € Prämie
Nach seinem Maximum-Sieg im Langbahn-DM-Finale am Freitagabend blieb Martin Smolinski in Hertingen auch im internationalen Rennen am Samstagabend ungeschlagen.
Vier Starts, vier Siege: Gegen Martin Smolinski blieben Stephan Katt und Andrew Appleton nur die Ränge 2 und 3. Die gegenüber dem DM-Finale deutlich stärkere Konkurrenz forderte den Bayer kaum mehr. «Die fahren alle auf dem gleichen Niveau und nehmen sich gegenseitig nichts», hielt Smoli gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Sie haben sich gegenseitig die Punkte weggenommen und waren alle schnell unterwegs. Mein Material war gegenüber Freitag sogar noch besser. Über Nacht haben die Spezialisten von Wilbers Fahrwerke meine Stoßdämpfer überarbeitet, weil ich mit einigen Sachen nicht zufrieden war. Am Freitag ließ sich das während des Rennens nicht ändern. Am Samstag fühlte ich mich noch wohler auf dem Bike, weil ich über die Kuppe in die Zielkurve Vollgas hineinfahren konnte. Mein Fahrwerk hat dort gehalten, was am Freitag nicht ganz funktioniert hat. Wir reden hier aber nur von ein bisschen Gas wegnehmen.»
Wie schnell Smolinski unterwegs war, unterstrich er im Bahnrekord. Mit 100,21 km/h brach er die 13 Jahre alte Bestmarke des vierfachen Weltmeisters Robert Barth (99,7 km/h) und wurde dafür gut entlohnt. Seit vielen Jahren ist als Prämie ausgeschrieben, dass der Fahrer, der den Bahnrekord auf über 100 km/h schraubt und außerdem das Rennen gewinnt, 1000 Euro extra erhält.
«Einfach war das nicht», meinte Smolinski. «Ich musste schon etwas tun für die 1000 Euro. Robert Barth sagt ja immer, dass die alten Grasbahnfahrer mehr drauf hatten – ich habe ihm das Gegenteil bewiesen. Ich konnte gegenüber Freitag noch eins draufsetzen. Und die Konkurrenz, was soll ich da viel sagen, ob die stärker oder schlechter war? Ich bin derzeit brutal gut drauf.»
Während Smolinski, Katt und Appleton in ihrer eigenen Liga fuhren, alle Laufsiege untereinander aufteilten und auch nur gegeneinander unterlagen, wurde Grasbahn-Rookie Max Dilger als Vierter best of the rest. «Hertingen kommt dem Speedway-Stil etwas entgegen», meinte der Badener. «Mein großes Plus war, dass ich zum ersten Mal auf der Langbahn gute Starts hatte. Bislang war es immer so, dass ich der Letzte vom Start war und mich irgendwie durchmauscheln musste, das war auch mein Problem in Altrip und Werlte. Aber wir haben einiges am Fahrwerk verändert und auch andere Komponenten wie die Kupplung. Ich hätte mit Sicherheit drei oder vier Punkte mehr fahren können, diese Positionen habe ich durch Fahrfehler zum Anfang des Rennens verschenkt. Danach wurde es mit jedem Lauf besser.»
Ergebnisse Grasbahn Hertingen/D:
Solo: 1. Martin Smolinski (D), 20 Punkte. 2. Stephan Katt (D), 18. 3. Andrew Appleton (GB), 16. 4. Max Dilger (D), 9. 5. Christian Hülshorst (D), 9. 6. Henry van der Steen (NL), 8. 7. Richard Hall (GB), 7. 8. Jörg Tebbe (D), 6. 9. Bernd Diener (D), 6. 10. Marcel Dachs (D), 4. 11. Lars Zandvliet (NL), 2. 12. Markus Eibl (D), 0.
Gespanne: 1. Brandhofer/Scheunemann (D), 10 Punkte. 2. Matthijssen/Mollema (NL), 9. 3. Goodwin/Brown (GB), 9. 4. Grenier/Bertoneche (F), 4. 5. Meier/Meier (D), 4. 6. Wehrle/Löffler (D), 3. 7. Hundsrucker/Günthör (D), 2. 8. Hübsch/Burger (D), 1.