Christian Hülshorst fuhr mit Herz und Verstand
Christian Hülshorst holte sich in Balkbrug die Fahrkarte für das EM-Finale
Christian Hülshorst war nach dem ersten Heat in Balkbrug gar nicht zufrieden mit seiner Leistung. «Dass ich da nur Vierter wurde, hat mich schon gewurmt», gab der 39-Jährige später zu Protokoll, «im Training passte die Abstimmung noch, am Nachmittag anfangs nicht mehr.»
Das war wahrscheinlich den Witterungsbedingungen geschuldet, denn der April machte hier seinem Namen alle Ehre mit Wind, Regen, Sonne und Graupel. «Hülse« und sein Team änderten nach Lauf 1 die Abstimmung und schon wurde es besser. Die nächsten drei Heats fuhr der Lüdinghäuser jeweils vier Punkte ein und stand mit 14 Punkten im B-Finale.
Hülshorst: «Ein Punkt fehlte mir um direkt ins A-Finale zu fahren, da habe ich mir gedacht, ok, Letzter darfst du jetzt nicht werden, denn das wäre nur der Reserveplatz für Hertingen.» Im B-Finale zeigte «Hülse», aus welchem Holz er geschnitzt ist und lieferte sich mit Paul Cooper einen tollen Kampf, den der Brite letztlich gewann. «Mir ging durch den Kopf, dass der zweite Platz auch für das A-Finale und damit für Hertingen reichen würde, warum sollte ich also noch schärfer attackieren und dann vielleicht stürzen?»
Im A-Finale wurde Christian Hülshorst dann Fünfter. «Ich hatte bei der Startplatzwahl natürlich die Arschkarte und wollte dann am Ende der ersten Kurve von außen innen reinstechen, das ging aber nicht und letztlich kam ich dann an Cooper nicht mehr vorbei. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden.»
Auch «Hülses» Tuner Friedhelm Großewächter und dessen Frau Bärbel lobten ihren Schützling nach dem Rennen: «Er ist heute wieder mit viel Herz, aber auch mit viel Verstand gefahren.»