Max Dilger: Trotz Sturz und Plattfuß EM-Platz 5
Max Dilger hat sich mit Platz 5 beim EM-Finale in Tayac respektabel geschlagen
Erst seit 2017 ist Speedway-Profi Max Dilger auch auf der Langbahn unterwegs. Es ist noch nicht lange her, da bekannte der heute 31-jährige Schwarzwälder: «Ich glaube, die Grasbahn wird nie mein Freund werden.» Das war aber tiefgestapelt, denn mittlerweile hat Dilger schon einige Grands Prix auf der Langbahn hinter sich, war Mitglied der deutschen Mannschaft bei der Team-WM und fuhr auch schon um die Grasbahn-Europameisterschaft mit.
Jetzt erreichte Dilger bei der Grasbahn-EM im südfranzösischen Tayac das A-Finale und wurde am Ende Fünfter. Schon 2018 konnte er an gleicher Stelle im gleichen Wettbewerb mit Platz 8 einen Achtungserfolg für sich verbuchen. Die Saison 2019 war für ihn eher zum Abhaken, denn Schulter- und Knieverletzungen machten ihm schwer zu schaffen.
Auf der nur 400 Meter langen Grasbahn in Tayac, die eher eine Sandbahn ist, kam Max Dilger am vergangenen Wochenende sehr gut zurecht. Für ihn wie für die meisten anderen Piloten war es aufgrund der Corona-Pandemie erst das erste Saisonrennen auf der Langbahn.
Der Veranstalter hatte das EM-Finale bestens vorbereitet, gefahren wurde dort wie immer, aufgrund der hohen Temperaturen, am Abend unter Flutlicht. «Die Verhältnisse in Tayac waren gut, sie hatten einen gutes Konzept hinsichtlich der Hygienebedingungen», so Dilger, «vorher wurde bei allen, die ins Stadion wollten, die Ausweise kontrolliert und die Daten aufgenommen, zudem wurde die Körpertemperatur gemessen und es herrschte Maskenpflicht.
Auch die Bahn war nach seinen Worten gut präpariert. Aber: «Sie wurde im Laufe des Rennens immer glatter, so dass am Schluss eigentlich nur eine Linie blieb und die war außen.» Gleich in seinem ersten Lauf hatte Dilger Pech: «Ich lag auf Position 3 und war auch schon fast an Kruse Hansen vorbei, da wurde der Lauf abgebrochen, weil Martin Malek gestürzt war. Den Restart habe ich anschließend komplett vergeigt.»
Seinen zweiten Lauf konnte Max Dilger gewinnen, da er sich in der letzten Kurve am Tschechen «Pepe» Franc vorbeikämpfen konnte. Sein nächster Lauf war ein Desaster. Paul Cooper stürzte und riss Dilger mit zu Boden. Nach einigen Reparaturarbeiten am Bike konnte Dilger im Rerun beide Trésarrieu-Brüder überholen, musste in Runde 2 aber einen Plattfuß hinnehmen. Dilger: «Ich konnte gerade noch zwei Punkte ins Ziel retten, doch das kostete mich den direkten Einzug ins A-Finale. Das wäre besser bei der späteren Startplatzwahl gewesen.»
Max Dilger kam trotzdem ins A-Finale. Es reichte Platz 2 im B-Finale hinter Stephan Trésarrieu. Bei der Startplatzwahl für den Endlauf blieb dem Lahrer aber nur der weiße. «Das war der schlechteste von allen» klagt Dilger im Nachhinein, «und es gab zuletzt auch nur noch eine schnelle Linie auf der Außenbahn, nachdem es zu Beginn des Rennens mehrere schnelle Linien gab. Aber ich will mich nicht beschweren, letztlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Doch wenn man schon im A-Finale ist, will man natürlich auch mehr.»
Ergebnisse Grasbahn-EM-Finale Tayac (F):
1. Mathieu Tréssarieu (F), 19 Vorlaufpunkte
2. Romano Hummel (NL), 14
3. Dave Meijerink (NL), 13
4. Stephane Tréssarieu (F), 13
5. Max Dilger (D), 12
6. Jacob Bukhave (DK), 14
7. James Wright (GB), 12
8. Gaétan Stella (F), 13
9. Josef Franc (CZ), 13
10. James Shanes (GB), 10
11. Theo Pijper (NL), 10
12. Edward Kenneth (GB), 10
13. Kenneth Kruse Hansen (DK), 6
14. Paul Cooper (GB), 9
15. Martin Malek (CZ), 3
16. Bernd Diener (D), 3
17. Fabian Wachs (D), 3
18. Stephen Green (GB), 1
C-Finale: 1. Pijper. 2. Kennett. 3. Kruse Hansen. 4. Cooper. 5. Malek. 6. Diener.
B-Finale: 1. S. Trésarrieu. 2. Dilger. 3. Wright. 4. Stella. 5. Franc. 6. Shanes (Sturz, disqu.).
A-Finale: 1. M. Trésarrieu. 2. Hummel. 3. Meijerink. 4. S. Trésarrieu. 5. Dilger. 6. Bukhave.