EM-Semifinale 2: Enrico Janoschka fühlt sich gut in Form
Enrico Janoschka ist zuversichtlich für Bielefeld
Er sei mit dem bisherigen Saisonverlauf ganz zufrieden, kommentiert Enrico Janoschka seine Auftritte in 2015 auf Gras und Sand wie gewohnt trocken. «Ich bin immer besser geworden, vor allem in Teterow lief es sehr gut bei mir.»
Schon im sogenannten «Lauf der Nationen» am Pfingstsamstag lieferte sich der Sarmstorfer ein sehenswertes Duell mit dem Tschechen Antonin Klatovsky und kam am Ende auf Platz 2 ins Ziel. Am Sonntag gewann Janoschka zuerst den «Carl-Schröder-Pokal», verlor dann aber das prestigeträchtige Rennen um den «Bergringpokal».
Aus der letzten Reihe gestartet, hetzte der Team-Weltmeister dem aus Reihe 1 losgefahrenen Stephan Katt hinterher, überholte einen Konkurrenten nach dem anderen, konnte den «Catman» letztlich aber nicht mehr ganz einholen. Zirka fünf Meter fehlten am Ende. Enrico Janoschka nahm es sportlich und gratulierte Stephan Katt aufrichtig zu dessen Sieg.
«Das Bergringrennen ist etwas ganz Besonderes, etwas Einzigartiges im Bahnsport», erklärt der Mecklenburg-Vorpommer, «das ist komplett anders, hier geht es rauf und runter, dann rechts und wieder links herum und gesprungen wird zwischendurch auch. Aber hier lauert auch überall das Risiko und schon der kleinste Fehler kann schwer bestraft werden.»
Wie schwer, zeigte sich ein paar Tage später, als klar wurde, dass Enrico Sonnenberg an den Folgen seines Sturzes vom Samstag verstorben war. Janoschka: «Natürlich bekommt man als Fahrer mit, dass etwas passiert ist, wenn der Lauf abgebrochen wird und später dann der Hubschrauber kommt. Aber dann geht es weiter, das blendet man aus. Dass es allerdings so endete, ist tragisch.»
Enrico Janoschka schaut nach vorne. «Am Sonntag in Bielefeld ist für mich das Minimalziel die Qualifikation für das EM-Finale in Staphorst. Unter die ersten 9 zu kommen, das muss sein, aber ich will mehr. Minimum ist für mich das Treppchen. Ich fahre sehr gerne auf dem Leineweberring, der Kurs liegt mir.»
Die Motorräder hat der EM-Dritte von 2014 schon fertig präpariert fürs Wochenende. Mit Motoren von Egon Müller sollen die Weichen am Sonntag in Bielefeld in Richtung EM-Finale gestellt werden. Bis dahin ist für Enrico Janoschka ganz normale Arbeit angesagt, von morgens 6 Uhr bis in den Nachmittag hinein. Mit dieser Solidität könnte Janoschka in diesem Jahr der große Wurf gelingen.
Erst einmal heisst es für Janoschka die Hürde Bielefeld zu überstehen. Mit dem zweifachen Europameister Jannick de Jong (NL), den Deutschen Jörg Tebbe und Bernd Diener, sowie dem Franzosen Sebastian Tressarieu ist die vermeintlich stärkste Konkurrenz genannt - von der Defekthexe einmal abgesehen. Neun Fahrer werden am Ende das Ticket für das EM-Finale in der Tasche haben. Wenn alles ganz normal läuft, wird Enrico Janoschka dabei sein.