Tom Lamek: Vom zweiten Reserveplatz direkt ins EM-Finale
Es geht voran bei Tom Lamek
2014 wurde Tom Lamek in Werlte Bahnpokalsieger, obwohl er in der Norddeutschen Bahnmeisterschaft nicht ganz vorne gelandet war. «Ich musste mich im vergangenen Jahr neben meinen sportlichen Zielen auch auf meine Gesellenprüfung als Tischler konzentrieren, das war nicht so einfach und ich war mit meiner Leistung auf der Bahn daher nicht immer zufrieden», erklärte der mittlerweile 21-Jährige, warum seine Form zu dieser Zeit eher schwankend war.
Nach dem Bahnpokalsieg war sich der junge Mann aus Hechthausen nicht sicher, ob er 2015 den Weg in die Internationale Lizenzklasse gehen wollte. «Wir haben uns dann im Team und mit den Sponsoren zusammengesetzt und beratschlagt, wie es weitergehen sollte. Wir waren dann der Meinung, dass die Zeit gekommen sei, höhere Ziele anzuvisieren.»
In der I-Lizenz fühlt sich Tom Lamek mittlerweile wohl. Die Platzierungen: Schwarme und Scheessel Platz 6, Roden Platz 5 und Stadskaanal Rang 3. Vom DMSB wurde der Clubfahrer des MSC Scheessel dann für das EM-Semifinale in Bielefeld als Reserve 2 hinter Markus Eibl nominiert. Eibl kam gleich für den wegen Startbandberührung disqualifizierten Pascal Swart zum Zuge, fuhr aber hinterher und gab danach wegen Schulterproblemen seinen Reserveplatz an Lamek weiter.
Das war das Glück des Norddeutschen, denn der für den finnischen Verband startende Klaus-Peter Gerdemann fuhr im folgenden Heat ebenfalls ins Band und verzichtete später auf die weitere Teilnahme. Tom Lamek durfte ran und gewann gleich mal seinen Lauf. «Ich bin raus gefahren und wollte gewinnen», gestand Lamek später und fügte hinzu «wir hatten einfach Bock.»
Mit «wir» ist auch Michael Duden (28) gemeint, Lameks Freund, Mechaniker und Berater seit 2010. Auch er sieht die positive Entwicklung, die sein Schützling momentan durchmacht. Hatte Tom Lamek in der vergangenen Saison trotz Führung immer mal wieder fast unerklärliche Schlenker und Wackler drin, die ihm eine bessere Platzierung vermiesten, fährt er jetzt einen fast schon souveränen, sauberen Strich.
«Wenn Tom so weitermacht, kann er in zwei bis drei Jahren in der Weltspitze mitfahren», freut sich der Sohn von Willy Duden, in den 1970er und -80er Jahren einer der populärsten deutschen Bahnrennfahrer und ebenfalls im Lamek-Team an entscheidender Stelle tätig.
Tom Lamek aber stapelt tief: «Bis jetzt hat alles gepasst. Für das EM-Finale in Staphorst sehe ich das so, dass jeder Punkt, den ich hole, für mich schon ein voller Erfolg sein wird.»