IDM-Serienmanager: «Das Interview 2019» Teil 2
Die will den Zuschauern was bieten
Die IDM-Macher wollen wieder mehr Fans an die Strecke locken. IDM-Serienmanager Normann Broy erklärt im SPEEDWEEK.com-Interview, was einen bei einem IDM-Besuch erwartet, wie die Pläne aussehen und wie seine persönlichen Erfahrungen im Job sind.
SPEEDWEEK.com: Was ändert sich für die Fans und Zuschauer? Bleiben die Eintrittspreise stabil? Gibt es wieder das Live-Timing? Kann man per youtube wieder den Streckensprecher hören wie es früher mal der Fall war? Wie kann ich mich über die IDM vor Ort oder von zuhause auf dem Laufenden halten?
Normann Broy: Die Eintrittspreise werden auf dem Niveau von 2018 bleiben und der Eintritt für Besucher bis 18 Jahre ist frei. Den Freitag behalten wir als IDM-Schnuppertag mit freiem Eintritt bei. Ausgenommen von diesen Regelungen sind die Speedweek in Oschersleben und der Truck GP am Nürburgring, da wir dort jeweils im Rahmen der Veranstaltung starten.
Live-Timing wird es selbstverständlich auch wieder geben und auch das Einbinden des Streckensprechers werden wir wieder mit aufnehmen.
Alle Informationen werden natürlich auf der IDM.de Seite und auf den IDM Social Media Kanälen (Facebook, Instagram) veröffentlicht. Zusätzlich werden wir in den eigenen Printprodukten darüber berichten. Wir versorgen auch gern alle weiteren Medienvertreter mit den nötigen Informationen. Und stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung. So hoffen wir, dem Zuschauer möglichst viele Möglichkeiten zu bieten, sich umfassend über die IDM zu informieren.
Die an der IDM beteiligten Hersteller wollen sich mehr bei der Vermarktung engagieren. Zum Beispiel über die hauseigenen Plattformen. Geht da schon was voran?
Die Hersteller werden über ihre Kanäle wieder über die IDM berichten und zusätzlich über ihre Händler die Kunden informieren. Die zahlreichen Frühjahrsmessen wurden genutzt, um über die IDM zu informieren.
Muss man noch mit Änderungen im Terminkalender rechnen?
Nein, der letzte Termin mit einigen kleinen Fragezeichen war der Lauf der IDM SBK1000 im Rahmen des Truck GP am Nürburgring. Wir sind froh, jetzt diese einmalige Möglichkeit fix im Terminkalender zu haben. Alle weiteren Termine stehen schon seit Ende 2018 final fest.
Die Teams hatten sich zum Ende der Saison für die Zukunft mehr Event-Charakter der IDM-Wochenenden gewünscht. Gibt es Planungen in die Richtung? Was erwartet mich, wenn ich einen IDM-Lauf besuche?
Diesen Punkt sehen wir auch als einen wichtigen Baustein für die Zukunft und wir arbeiten daher auch an Möglichkeiten, dies voranzutreiben. So planen zum Beispiel weitere Hersteller, ein IDM-Rennwochenende als ihre Plattform zu nutzen, so wie es Suzuki mit dem European GSX-R-Meeting in Zolder getan hat. Dieses Meeting wird übrigens in diesem Jahr wieder stattfinden.
Als Promoter habt ihr euch Ende 2018 gewünscht, dass auch die Fahrer in Sachen IDM-Werbung aktiver werden. Wie stellt ihr euch das vor?
Insbesondere motivieren wir Fahrer und Teams, ihre Social-Media-Kanäle oder Online-Auftritte und auch die Verbindungen zu ihren lokalen Medien gezielt und regelmäßig zu nutzen. Wenn die Fahrer ihre Kontakte nutzen, um eigene Berichterstattung zu betreiben, profitieren am Ende alle davon. Des Weiteren bieten wir allen Zuschauern den Zutritt zum Fahrerlager und an den meisten Wochenenden einen Pitwalk. Dafür sollten auch alle Fahrer - mit Autogrammkarten ausgerüstet - zur Verfügung stehen.
Bei der Schlussbesprechung 2018 habt ihr erklärt, in der Saison 150.000 Euro Medien-Budget ausgegeben zu haben. Die Anzeigen in den Magazinen eures Verlages noch nicht mitgerechnet. Sieht das Budget 2019 ähnlich aus und was bekommt man für das Geld geboten?
Damit finanzieren wir unsere komplette Medienarbeit außerhalb der Berichterstattung in unseren Medien, um die IDM auf allen relevanten Kommunikationskanälen im Gespräch zu halten. Was gerne übersehen wird: Die Motor Presse Stuttgart leistet hier viel Aufbauarbeit. Das Ziel ist klar: Wir wollen die IDM für mehr Menschen interessant machen und mehr Zuschauer zum Besuch an den Rennwochenenden bewegen. Davon haben alle Beteiligten etwas.
Gibt es das einstündige Youtube-Magazin am Samstag- und Sonntagabend wieder? Dort fand im Vorjahr zu 99 Prozent der Zeit Superbike statt. Gibt es 2019 mehr Platz für die kleineren Klassen?
Wir werden unsere Youtube-Berichterstattung weiter fortsetzen. Wann und in welcher Form wir genau ausstrahlen werden, wird im Moment noch besprochen. Zusätzlich prüfen wir auch die Möglichkeiten, mehr über alle IDM-Klassen zu berichten. Aber die IDM-Superbike 1000 wird als Königsklasse klar im Fokus stehen.
Im Oktober habt ihr von Verhandlungen und dem möglichen Wiedereinstieg einer italienischen Marke in die IDM gesprochen. Wie ist das die Lage?
Diesbezüglich hat sich leider nichts ergeben, aber wir werden weiter daran arbeiten, mehr Hersteller für die IDM zu begeistern. Aber Hand aufs Herz: Die Königsklasse mit insgesamt fünf Herstellern ist auch jetzt schon topbesetzt und wird in diesem Jahr wieder mitreißende Rennen bieten.
Ihr habt euch als Promoter jetzt zwei Jahren eingearbeitet. Was nimmst du persönlich als Serienmanager an Erfahrungen mit in die Zukunft?
Für mich ist und bleibt es eine spannende Aufgabe, in der man jeden Tag in vielen Bereichen, sei es beruflich oder persönlich, etwas dazu lernen und wachsen kann. Die ersten beiden Jahre waren aufgrund der extrem kurzen Vorbereitungszeit und der schwierigen Bedingungen natürlich eine echte Herausforderung. Aber mit den daraus gewonnenen Erfahrungen und Lehren kann man die Zukunft abgeklärter und routinierter angehen. Dadurch bleibt mehr Energie und eine Extraportion Motivation, die man in die Zukunft der Serie investieren kann, um die positive Entwicklung weiter voran zu treiben. Ziel ist es ganz klar, die IDM zu einer beständigen und erfolgreichen Meisterschaft zu machen.