IDM-Serienmanager: «Das Interview 2019» Teil 1
Die IDM startet Mitte Mai
Zwei Monate haben die an der IDM Beteiligten noch Zeit, ihre Klamotten für die anstehende Saison zu richten. Die Fahrer und Teams sind zum Großteil startklar und haben schon die ersten Testkilometer gedreht. Die Einschreibung läuft. IDM-Serienmanager Normann Broy beantwortet im SPEEDWEEK.com-Interview alle anstehenden Fragen zum IDM-Jahr 2019.
SPEEDWEEK.com: Normann, die Teams und Fahrer warten sehnsüchtig auf das technische Reglement. Wann kann man denn damit rechnen?
Das Reglement der STK600 ist seit letzter Woche online. Die Regelwerke für die anderen Klassen sind soweit vorbereitet, und wir warten nur noch auf die finalen Versionen der FIM. Da wir uns, insbesondere für die Nachwuchsklasse SSP300, an diesen orientieren. Hintergrund hierfür ist es, den Wechsel zwischen IDM und WM zu erleichtern, also Gaststarts in beide Richtungen zu ermöglichen. Sobald die FIM die internationalen technischen Reglements veröffentlicht hat, werden die IDM-Reglements wenige Tage später folgen. Aber leider ist der Weltverband nicht so schnell, wie wir das gerne hätten. Wir werden aber zusätzlich in den nächsten Tagen Vorabversionen der fehlenden IDM-Reglements veröffentlichen, um die Teams und Fahrer bei der Vorbereitung zu unterstützen. Einzelne Punkte, in denen noch Änderungen bevorstehen können, werden wir in diesen Versionen deutlich kennzeichnen.
Wie läuft denn so was ab und warum braucht das so viel Zeit mit dem Reglement?
Die Formulierung der Reglements erfordert große Sorgfalt und eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten. Wir besprechen mit den Herstellern und dem DMSB mögliche Änderungen unter der Berücksichtigung von Anregungen der Teams und Fahrer. In der IDM-Technikkommission muss jede Änderung erläutert, geprüft und am Ende demokratisch darüber abgestimmt werden.
Wie oben schon erwähnt, schauen wir uns dann noch die Änderungen der FIM an und besprechen, was für die IDM sinnvoll und umsetzbar ist. Im Anschluss wird dann das Reglement veröffentlicht.
Ende 2018 gab es in eurem Team personelle Veränderungen und der Kapitän des Motorrad action Teams ist von Bord gegangen. Wie sieht denn die Crew für 2019 aus? Die Aufgaben müssen ja trotzdem alle erledigt werden?
Das Orgateam der Motor Presse Stuttgart bleibt im Wesentlichen so erhalten, wie es sich im letzten Jahr bewährt hat. Die Aufgaben von Matthias Schröter werden von Mitarbeitern übernommen. In der Organisationsleitung als Rückgrat der IDM-Organisation werde wie gewohnt ich fungieren. Dabei unterstützt mich direkt Darja Kasakowa.
Die Einschreibungen laufen derzeit. Kannst du uns jetzt Mitte März eine kurze Zwischenbilanz geben?
Wir können uns auf gut gefüllte Starterfelder freuen, wobei genaue Zahlen durch die laufende Nennfrist noch nicht feststehen können. Einen deutlichen Zuwachs sehen wir im Moment in den Klassen SSP600/STK600 und der Sidecar.
Gibt es Änderungen im Ablauf der Veranstaltungen, zum Beispiel bei Dauer und Anzahl der Trainings?
Wir behalten das vertraute und kompakte Format der IDM-Wochenenden bei.
Die 300er- und die Sidecar-Fraktion hatten sich eine normale Startaufstellung gewünscht, nicht wie bisher das kurze Prozedere. Konntet ihr den Wunsch erfüllen?
Dies werden wir in der IDM SSP300 einführen, in der Klasse Sidecar wird es beim bisherigen Prozedere bleiben.
Mit dem BMW Boxer Cup kommt noch eine Rahmen-Klasse dazu. Mit dem Suzuki-Cup, dem Twin-Cup und dem Junior-Cup ist euer Plan ganz schön voll. Gibt’s überhaupt noch genügend Platz für die IDM?
Natürlich wird es diesen geben, die IDM stellt das Hauptprogramm. Es sind ja auch nicht bei jedem Rennwochenende alle Klassen am Start. Wir haben selbstverständlich vorher geprüft, was auf welcher Strecke umsetzbar ist. So übernimmt der Boxer Cup beispielsweise das Zeitfenster der IDM SSP300 in Zolder, da diese durch das in Belgien gültige Gesetz zum Mindestalter für Motorsport dort nicht startberechtigt sind.
Wird es bei der IDM Supersport 600 wieder den Superstock 600-Cup geben?
Der Cup hat sich bewährt und wird genau wie 2018 wieder mit dabei sein.
Die Niederländer sind wieder bei der IDM SSP 300 dabei. Von deutschen Teilnehmern hört man bisher recht wenig. Gibt es Ideen, auch deutsche und deutschsprachige Piloten anzulocken?
Im Moment haben wir nur wenige Fahrer, die für die Klasse neu gewonnen werden. Der fehlende Nachwuchs aus den kleineren Klassen macht sich hier bemerkbar. Dieses Problem muss grundlegend angegangen werden. Die IDM alleine kann das nicht lösen. Für Initiativen stehen wir aber im Austausch mit dem DMSB, um dieser Entwicklung künftig entgegen zu wirken.
Für 2019 hat Yamaha mit dem bLU-cRU-Paket eine wirklich attraktive Möglichkeit geschaffen, in die Klasse SSP300 einzusteigen. Trotzdem werden wir keine 35 Starter haben, aber es ist sicher ein Anreiz für den ein oder anderen Fahrer, den Einstieg in die SSP300 zu wagen.
Teil 2 des Interviews erscheint am 19. März 2019 bei SPEEDWEEK.com. Dann erklärt der Serienmanager, was die Fans der IDM alles erwarten können.