Luca Grünwald: Motorsport ist komplizierter geworden
Luca Grünwald
Im Jahr 2007 hieß der Sieger im ADAC Junior Cup Luca Grünwald. Seit dem war der Bayer in allerlei Klassen erfolgreich. In der 125ccm-Weltmeisterschaft, in der IDM Superbike, in der Supersport-300-WM, ein Laufsieg inklusive und im letzten Jahr, gebeutelt von Verletzungspech mit einer Schnock-Kawasaki in der IDM Supersport 600. An seine Zeit in der Nachwuchsschule erinnert sich Grünwald, der für 2020 im Kawasaki-Team verlängert hat, bis heute gerne zurück.
«Ich war nur ein Jahr im Junior Cup», erklärt heute. «Ich kam vom Minibike dahin, habe den Titel geholt und war wieder weg. Die Zeit seit damals ist wie im Flug vergangen. Damals hatte ich nicht wirklich viel zu tun, außer fahren und Spaß zu haben. Ich habe bisschen am Motorrad mitgeholfen, damals habe ich das zusammen mit meinem Vater Uli gemacht. Das war jetzt kein großes Team. Man hat geschaut, dass Luft im Reifen und Sprit im Tank drin war, und damit ist man dann das ganze Wochenende gefahren. Es ging drum, Spaß zu haben. Darum geht es auch heute noch, doch es ist alles viel komplizierter.»
Genau wie viele seiner Kollegen bedauert Grünwald das Ende des ADAC Junior Cups nach 26 Jahren. Und ähnlich wie seine Mitstreiter von damals und heute stellt er sich die Frage, was da in Zukunft kommen soll. Seit November 2019 ist der Northern Talent Cup von WM-Veranstalter Dorna, Hersteller KTM und dem ADAC auf Sendung. Durch die Corona-Krise kommen aber auch die Jüngsten im Kreis der Motorradsportwelt nicht zum Fahren.
«Das System des Junior Cups hat lange super funktioniert», ist sich Grünwald sicher. «Jeder deutschsprachige Pilot war mal in der Nähe unterwegs. Es verändert sich eben alles. Ich hoffe einfach mal, dass was Vernünftiges auf die Beine gestellt wird. Die Nord- und Mitteleuropäer brauchen eine Basis.»