Finale 2020: IDM Hockenheim oder EWC Estoril?
Die grassierende Coronavirus-Pandemie sorgt für weitere Absagen in der Langstrecken-WM 2019/2020. Nach den beiden Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben (Deutschland) und Suzuka (Japan) wurde jetzt auch der für Mitte September geplante Bol d’Or in Le Castellet (Frankreich) aus dem WM-Kalender gestrichen werden. Das Finale soll nun am letzten September-Wochenende in Portugal stattfinden.
Dumm nur, dass die IDM zeitgleich auf dem Hockenheimring ihr Finale der verkürzten Saison 2020 startet. Bei der ursprünglichen Planung gab es keine Überschneidungen, da zahlreiche IDM-Piloten, unter ihnen auch der zweifache IDM-Meister Ilya Mikhalchik, in beiden Serien vorne mitspielen. Fahrer wie Mavin Fritz, Dominik Vincon oder Lucy Glöckner hat die IDM bereits komplett an die EWC verloren. Jetzt gibt es durch die Endurance-Verschiebung ein Doppeldate der beiden Serien.
Ärgerlich unter anderem für IDM-Teamchef Emil Weber. Denn der Schweizer hat mit Erwan Nigon einen Piloten aus dem Langstrecken-Weltmeister-Team für die IDM Superbike unter Vertrag. Bei dem Franzosen stehen die Zeichen auf Titelverteidigung und Weber wird in Hockenheim ohne sein Kawasaki-Aushängeschild am Start stehen.
Unentschlossen sind Piloten wie Stefan Kerschbaumer, Pepijn Bisterbosch und Florian Alt, die aktuell gerade ihre Runden bei den 24-Stunden von Le Mans drehen. «Wir wissen noch nicht, was wir machen», war die einhellige Antwort auf die Frage nach dem jeweiligen Finale. Schon entschieden hat sich Ilya Mikhalckik, der in Le Mans mit Markus Reiterberger und Kenny Foray die 24 Stunden absolviert. Jonas Folger dürfte nicht ganz unschuldig an der Entscheidung des Ukrainers sein, denn dieser möchte dem Bayer auf keinen Fall das IDM-Feld kampflos überlassen und hat sich für die IDM auf dem Hockenheimring entschieden.
«Ja stimmt», bestätigt auch Mikhalchiks Chef Werner Daemen, der neben dem IDM- auch das EWC-Team von BWM managt, dessen Entscheidung. «Das kam jetzt echt plötzlich mit der Terminverschiebung.»