Fertiger Hockenheimring und schweigsamer IDM-Promoter
Der Hockenheimring
«Das war ein mega Saisonabschluss, auch wenn die Strecke in einem echt katastrophalen Zustand war, und da sind die Kerbs ohne Farbe noch das Geringste.»
«Im ersten Freien Training dachte ich, ich sei in der Wüste.»
«Am Anfang sind richtige Staubwolken über den Asphalt geweht.»
«Im Kiesbett lagen sogar noch leere Flaschen.»
«Da legt man lieber noch bisschen was drauf und fährt zum Red Bull Ring.»
Das alles sind Fahrer-Stimmen, das IDM-Finale 2024 auf dem Hockenheimring betreffend. Eine Woche zuvor hatte im September noch das Glücksgefühle-Festival von Lukas Podolski mit reichlich Gästen an gleicher Stelle stattgefunden. Ob das Leergut im Kiesbett daher stammte oder vom AC/DC-Konzert mit 100.000 Fans einige Wochen zuvor, bleibt offen.
Auch wenn die IDM-Rennen spannend waren und die Tribünen gut gefüllt, hat der Hockenheimring schon definitiv bessere Zeiten gesehen und ein gewisses Maß an Investitionsstau ist bei der ehemaligen Formel1-Strecke spürbar. Klassisch runtergerockt.
Wohl dem, der während des IDM-Wochenendes entweder im Hotel oder in einem dementsprechenden Wohnmobil nächtigen konnte. Denn die Teilnehmer waren sich einig. «Die Klos waren total fertig», so der Tenor. «Auch die Duschen. Das ganze Fahrerlager war irgendwie komplett fertig.» Auf der Fanseite sah es ähnlich aus. Die Tribünen z.B. in der Sachskurve mit den durchgenudelten Schalensitzen haben ihre besten Zeiten auch hinter sich.
Dinge, mit denen man im Notfall leben kann. Doch auch die Strecke selbst hat schon bessere Zeiten gesehen. Rumliegender Müll ist nicht nur unschön anzusehen, sondern birgt auch je nach Stelle ein Unfallrisiko. Die Kerbs waren teilweise komplett blank. Der Asphalt war stellenweise gebrochen und nur notdürftig geflickt.
Die Miete dafür bezahlt der IDM-Promoter. Das Geld holt er dann über Sponsoren und die Nenngelder der Fahrer wieder rein. Die Meinung zum Zustand des Hockenheimrings behält der Promoter allerdings lieber für sich. Auf die wiederholte Anfrage, auch die Sicherheitsstandards der Strecke für die Fahrer betreffend, schweigt sich der Promoter bis heute aus.