Jörg Teuchert: «Eine Runde Sachsenring»
Jörg Teuchert beim Radausflug
Bis Ende letzten Jahres war Jörg Teuchert noch selber am Start zur IDM Superbike dabei. Dann erklärte er Ende der Saison 2012 nach über 20 erfolgreichen Jahren im Motorsport, inklusive einem Titel in der Supersport-Weltmeisterschaft, seinen Rücktritt. Er liefert seine ganz persönliche Bedienungsanleitung für den Sachsenring:
SPEEDWEEK.com: Wie ist Dein Gesamt-Eindruck vom Sachsenring?
Jörg Teuchert: Sehr gut! Der Sachsenring ist ja Austragungsort der Moto GP. In den letzten Jahren wurde permanent an den Sicherheitsmaßnahmen gearbeitet. Top Strecke.
Wo ist die beste Überholmöglichkeit?
Da gibst eigentlich nicht sehr viele. Aber Ende von Start/Ziel geht immer ganz gut. Im gesamten Omega bis runter zur Kart Halle geht eigentlich nichts. Hinter dem Fahrerlager hinunter zur Sachsenkurve gibt’s die zweite gute Möglichkeit, zum Ausbremsen. Die letzte Kurve vor Start/Ziel geht grundsätzlich. Aber die Kurve geht im Scheitelpunkt steil bergauf und wer zu spitz einlenkt, kann dort leicht über das Vorderrad rutschen.
Welche Kurve geht gar nicht?
Hmm, schwierig. Als große unheilbringende Kurve hat sich ja leider die sehr schnelle bergab Rechtskurve hinter dem Fahrerlager herausgestellt. Vorher nur Links herum bringt den Reifen auf der rechten Seite einfach nicht richtig auf Temperatur. Leider haben wir da in den letzten Jahren einige heftige Stürze gesehen.
Gibt es typische Sachsenring-Anfängerfehler?
Rechtskurven zu schnell attackieren. Erst die Reifen auf Temperatur bringen. Speziell die Rechtskurve nach Start/Ziel und die besagte schnelle Rechts bergab ist da sehr empfänglich für einen fetten Vorderradrutscher. Im September kann es morgens noch frisch sein.
Was macht den Reiz der Strecke aus?
Naja, dort fahren, wo die Moto GP auch am Start ist. Die gesamte Region ist nach wie vor extrem Motorradsport verrückt. Somit gibt es da auch bei der IDM immer sehr gute Zuschauerzahlen.
Gibt es eine besondere Herausforderung?
Ich würde sagen ja. Es gibt einige blinde Kurven über Kuppen, da brauchts eventuell für Ringneulinge etwas Zeit, die Punkte optimal zu treffen.
Wo kann man Zeit gut machen?
Nach der Karthalle die Linkskurve hoch zur Doppellinks und die schnelle Rechts bergab runter zur Sachsenkurve. Der Speed ist hier durchgängig hoch und die perfekte Linie ist hier wichtig.
Dein persönlicher Sachsenring-Tipp?
Die Linie im gesamten Infield perfektionieren. Dort kann man zwar nicht unbedingt Zeit holen, aber eher verlieren. Und...Spaß haben!
Jörg Teuchert greift nicht mehr selber ins IDM-Geschehen ein, ist den Zweirädern aber immer noch mit Leib und Seele verbunden. In seinem Fahrrad-Geschäft im fränkischen Hersbruck oder als Organisator von Renntrainings, wo er als Fahrlehrer agiert. Alle Infos unter www.joergteuchert.com.