Jörg Teuchert: «IDM SuperNaked? Vielleicht!»

«Als Rentner ist man immer im Stress und hat für nichts Zeit», schildert der inzwischen 45-jährige Jörg Teuchert wenige Tage nach seinem Geburtstag. «Den Geburtstag habe ich ganz klassisch verbracht. Bei der Arbeit.» Gemeinsam mit seiner Frau Uli betreibt der Supersport-Weltmeister aus dem Jahr 2000 ein Fahrrad-Geschäft im fränkischen Hersbruck. Vater Arnulf ist inzwischen in Rente gegangen und schaut nur noch gelegentlich in der Firma vorbei.

Teuchert hat noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass Geburtstage und das damit fortschreitende Alter nicht zu seinen Lieblingsthemen gehören. Doch er trägt es mit Fassung. «Wenn ich bedenke, dass ich gefühlt erst gestern meinen 40. gefeiert und jetzt schon die Hälfte auf dem Weg zu 50 geschafft habe, macht mich diese Situation nicht unbedingt glücklich. Doch wenn einem am morgen beim Aufstehen noch was wehtut, weiss man, dass man noch lebt.»

Neben seinen Aktivitäten als Geschäftsmann veranstaltet er selber noch ein Renntraining auf dem Spreewaldring und war erst kürzlich bei einer Veranstaltung in Spanien. «Mehr schaff ich nicht», meint er. «Ja ich weiss, ein echtes Luxusproblem.»

Mitbekommen hat Teuchert auch die Entwicklung in der IDM, bei der er selber vor und nach seiner Zeit als WM-Pilot erfolgreich unterwegs war. «Ich habe das mit der neuen Klassen SuperNaked schon gehört», erzählt er. «Auch mein ehemaliger Teamchef Benny Wilbers hat mich deswegen schon mal angerufen. Natürlich ist es immer eine Verlockung, aufs Motorrad zu steigen. Aber wenn ich in den Kalender schaue, bräuchte mein Jahr nicht 52 Wochen sondern 152.»

Ob Teuchert neben seiner Firma mit Events und Kursen, den Mountain-Bike-Rennen, für die er genannt hat, den Anfragen für Einzel-Coachings auf dem Motorrrad und seiner Familie, er hat mit seiner Frau eine sieben- und eine neunjährige Tochter, noch Zeit für den einen oder anderen IDM-Gastauftritt findet, ist derzeit noch offen.

«Ich lege mich nicht fest», so Teuchert. «Wenn ich es zeitlich hinbringe und die Rahmenbedingungen stimmen, mach ich vielleicht bei einem Rennen mit, um mich mit meinem Ex-Teamchef Michael Galinski auf der Strecke zu treffen.»

Teuchert hatte bei seinem Rücktritt immer klar gestellt, keine ganze Saison mehr fahren zu wollen und auch auf keine Punktejagd mehr zu gehen. Daran hält er sich bis heute. Das eine oder andere Rennintermezzo nicht ausgeschlossen. Gemeinsam mit Michael Galinski und Toni Heiler hat er eine Nennung für die 1000-Kilometer-Hockenheim am Karsamstag abgegeben.