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MV Agusta: Verhandlungen um IDM-Pool-Beitritt

Von Esther Babel
MV Agusta überlegt, bei der IDM mitzumischen

MV Agusta überlegt, bei der IDM mitzumischen

Ohne Geld dreht sich auch in der IDM kein Rad. Zahlreiche Hersteller sind seit Jahren an Bord. Der italienische Hersteller tut sich trotz gutem Angebot schwer mit einem IDM-Engagement.

Jakob Furtner und Rafael Neuner sind nur zwei der Piloten, die in der kommenden Saison in der IDM Superstock 600 mit einer MV Agusta F3 an den Start gehen wollen. Auch für die IDM SuperNaked wären Interessenten da, die gerne eine rassige Italienerin um die IDM-Strecken jagen würden. Doch die letzte Hürde in Sachen IDM-Einstieg ist noch nicht genommen. Grünes Licht für den Einstieg des Herstellers in den IDM-Sponsor-Pool inklusive Eintrittsgeld fehlt. Denn nur durch das finanzielle Engagement der an der IDM beteiligten Hersteller kann die Serie überhaupt durchgeführt werden.

MV Agusta tut sich mit dem Okay noch schwer. «Gemeinsam mit dem IDM-Promoter sind wir auf Lösungssuche», erklärt Michael Burkhart von MV Agusta Deutschland. «Aber wir sind ein kleiner Hersteller und haben nicht die Dimension von BMW oder Yamaha. Uns tut so ein finanzieller Beitrag weh und daher können wir so etwas nur in geringem Mass leisten.»

Der Fokus in der italienischen MV Agusta Zentrale liegt klar auf der Weltmeisterschaft. «Das kostet eine Menge Geld», weiss Burkhart. «Darüber hinaus sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Da liegt es nicht drin, dass wir den Beitrag für den IDM-Pool alleine zahlen. Wir müssen die betreffenden Fahrer finanziell mit einbinden.»

Die Kompromissbereitschaft ist gross. Der IDM-Promoter würde MV Agusta preislich entgegen kommen. Auch die interessierten Teams wollen aus ihrem Budget etwas beisteuern. Dennoch ist Burkhart noch nicht restlos überzeugt. «Selbst wenn ich das Geld übrig hätte», erklärt er, «würde ich mir überlegen, ob ich das Geld in die IDM investiere. Ich kenne mich in der Szene nicht gut genug aus. Aber rein vom Gefühl her würde ich sagen, wenn Rennsport, dann WM. Denn MV Agusta in der IDM, das bringt uns vom Bekanntheitsgrad nicht viel. Manche unserer Händler sind in anderen Rennserien aktiv. Man müsste das IDM-Engagement dann eher als Unterstützung unserer Händler sehen.»

In Deutschland ist das Büro von MV Agusta mit fünf Leuten am Werk. Im Vorjahr wurden in Deutschland laut Burkhart mehr als 1000 Motorräder der italienischen Marke zugelassen. «Das ist eine Steigerung», freut er sich. «Aber bei unserem Mitbewerben sind das fünf, zehn oder sogar 15 mal so viele.» Schon im Jahr 2015 lief die Anfrage in der MV-Geschäftsstelle, bei der IDM mitzumachen. Doch damals winkte man ab. Kein Interesse. «Ende des Jahres kamen dann Händler in Sachen IDM auf mich zu», so Burkhart.

Daraufhin liess er ein Rundschreiben an alle Interessenten und potentiellen Mitstreiter raus. Reaktionen? Keine. Doch am Ende sind die Verhandlungen noch nicht. «Von unserer Seite aus gibt es auch keine Deadline», bestätigt Burkhart. «Wenn ein Vorschlag auf dem Tisch liegt, der für MV Agusta finanziell darstellbar ist, dann schauen wir mal.» Das nächste Treffen ist während der nächsten Tagen in Dortmund geplant.

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