Nachwuchs gesucht
Klaus Heidel auf Punktejagd
Eine professionelle Form der Nachwuchsarbeit hob der ADAC Sachsen Ende des letzten Jahrzehntes aus der Taufe, indem er das ADAC Sachsen Leistungszentrum schuf. Unter der Leitung des Ex-Rennfahrers Dirk Reissmann erhalten potenzielle Grand-Prix-Fahrer eine solide Ausbildung in allen den Rennsport betreffenden Bereichen. Natürlich geht es in erster Linie ums Rennen fahren, doch sind Erfolg und Misserfolg von vielen Faktoren abhängig. Deshalb legt das ADAC Sachsen Leistungszentrum auch grossen Wert auf die schulische und spätere berufliche Ausbildung, eine grösstmögliche körperliche Fitness, eine dem Leistungssport gerecht werdende Ernährung sowie den korrekten Umgang mit Medienschaffenden und Sponsoren.
In diesem Jahr vertraute das ADAC Sachsen Leistungszentrum wieder auf seine fünf Fahrer aus dem Jahr 2011, wobei diese auf unterschiedliche Serien und Teams verteilt wurden. So schickte man den 15-jährigen Willi Albert aus Mülsen St. Niclas wie schon im Vorjahr in den Red Bull MotoGP Rookies Cup. Mit Endrang 18 konnte der inzwischen 15-Jährige seinen 21. Schlussrang des Vorjahres zwar verbessern, doch fiel diese Steigerung geringer aus, als es die Zielsetzung war. Albert musste nach seinem persönlichen Saisonhighlight, als er im Rahmen des Motorrad Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring am Samstag Platz 2 belegte, nach einem schweren Sturz im tschechischen Brno für den Rest der Saison pausieren.
In der IDM 125/Moto3 gingen Klaus Heidel mit einer 250er-Viertakt-Honda direkt für das Team ADAC Sachsen Leistungszentrum sowie Max Enderlein im Freudenberg Racing Team mit einer 125er-KTM an den Start. Da auch Heidel nach einem Sturz im Training bei seinem Heimrennen auf dem Sachsenring die letzten beiden IDM-Veranstaltungen á zwei Rennen verletzungsbedingt auslassen musste, rutschte er in der Meisterschaft noch vom zweiten auf den vierten Platz der separaten Moto3-Tabelle ab. Auch der knapp ein Jahr ältere Enderlein konnte die Saison nicht wunschgemäss beenden. Beim IDM-Finale in Hockenheim stürzte auch er, und zwar im ersten von zwei Rennen und brach sich dabei den Arm. In der 125er-Wertung war er letztendlich einen Platz besser platziert.
Beim EM-Finale im spanischen Albacete streifte Klaus Heidel dann noch einmal seine Rennkombi über. Mit jeder gefahrenen Runde kam er seiner Form näher und fuhr im Rennen von Startplatz 19 aus bis auf Rang 13 nach vorn. Durch technische Probleme während der letzten drei Runden fiel er jedoch wieder auf Rang 17 zurück. «Im Rennen war Klaus bis dahin wieder fast der Alte, und das ohne vorherigen Test. Das war unsere wichtigste Erkenntnis», meinte Dirk Reissmann anschliessend.
Wie sich das ADAC Sachsen Leistungszentrum 2013 aufstellt, ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht klar. Fakt ist, dass neue förderungswürdige Talente gesucht werden, die gern auch aus anderen Sportarten kommen können. Wie Teamchef Dirk Reissmann erläutert, sind Bewegungstalent, eine entsprechende Motorik sowie die absolute Leistungsbereitschaft die wichtigsten Voraussetzungen. So wird es demnächst einen oder mehrere Sichtungslehrgänge geben, zu denen sich interessierte Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren via Aufnahmeantrag im Internet unter www.adac-sachsen-