Weber Kawasaki: Gines verletzt, Team bleibt daheim
Da hatte sich IDM Teamchef Emil Weber zu früh gefreut. Gemeinsam mit seinem Neuzugang Mathieu Gines, mit dem sich das Team von der IDM Supersport vorerst verabschiedet und ganz auf die Superbike-Kategorie konzentriert, hatte die Crew um Techniker Kurt Stückle in Magny Cours erfolgreiche Testrunden gedreht. Beim 24-Stunden Rennen in Le Mans sollte sich der Franzose dann für den am kommenden Wochenenden stattfindenden IDM-Auftakt noch ordentlich warm fahren.
Doch am Ende landete Gines mit einem ziemlich ramponierten kleinen Finger an der rechten Hand auf dem Operationstisch. IDM-Auftakt gestrichen. Stattdessen wurde er am vorderen Fingerglied inzwischen an der Sehne operiert und Haut wurde zur besseren Wundheilung transplantiert. Inklusive der ärztlichen Ansage, die Hand die nächsten zehn Tage ruhig zu halten. Zwei IDM-Läufe in Oschersleben sind da nicht drin.
«Ja das ist jetzt wirklich blöd», fasste Weber die Lage kurz vor dem Saisonstart zusammen. «Es tut mir auch für ihn leid, denn die Jungs und er haben beim Test sehr viel Feinarbeit geleistet. Aber jetzt geht die Gesundheit natürlich vor. Ich verstehe ihn auch, er will ja in die IDM zurückkommen und gute Leistungen bringen. Wir planen auf jeden Fall die restliche Saison weiter mit ihm.»
Die Überlegung war da, die beiden Rennen zu fahren und wenigstens ein paar Punkte für die Meisterschaft zu schnappen. Doch das Risiko, dass sich die frisch operierte Sehne wieder verabschiedet oder sich infiziert, ist zu groß. Die daraus resultierenden Probleme könnten die gesamte Saison verderben.
«Jetzt bleiben wir zu Hause», erklärt Weber am Mittwochmorgen. «Wir haben lange diskutiert und auch mit Fahrern wie zum Beispiel Dominik Vincon gesprochen. Grundsätzlich eine gute Idee. Doch der Aufwand und das Risiko stehen einfach in keinem Verhältnis und in der Meisterschaft bringt es uns auch nichts. Gines hat einen super Test abgeliefert und er ist ein super Typ, für Oschersleben wäre er ein Podestkandidat gewesen. Aber wir hatten in den letzten Jahren mit dem Auftakt immer ein wenig Pech. Doch wir greifen eben mit etwas Verzögerung an und mischen dann die IDM auf.»