Jens Holzhauer (Honda): «Ich wollte immer Wettbewerb»

Erneut hatte sich das Honda-Team schon frühzeitig mit dem Tschechen Jan Halbich geeinigt, der für das Team, in dem unter anderem schon Ex-Weltmeister Karl Muggeridge und Ex-Formel1-Serien-Sieger Michael Schumacher unterwegs waren, wieder in der IDM Superbike antreten soll. Nach einem Ausflug nach Spanien vor wenigen Wochen stand im Team Holzhauer Racing Promotion für die Osterfeiertage ein Ausflug ins italienische Mugello auf dem Programm. Doch der wurde laut Teamchef Jens Holzhauer abgesagt, wegen des Wetters.

Ausgerüstet ist die Honda Fireblade mit der neuen Elektronik, die zwar viele Möglichkeiten bietet aber auch viel Arbeit mit sich bringt. Die IDM-Honda muss Halbich alleine entwickeln. «Auch mit anderen Fahrern ist was geplant», erklärt Jens Holzhauer. «Wir entwickeln auch Motorräder auf speziellen Kundenwunsch. Manche wollen ja ein richtiges Superbike.»

Aus den politischen Spielereien im Hintergrund der IDM hält sich Holzhauer weitestgehend raus. «Fakt ist allerdings, dass mit dem dem neuem Promoter ein Unternehmen dran ist, das man nicht unterschätzen darf. Aber auch die müssen unterm Strich Geld verdienen. So wie ich auch. Denn auch ich mache die IDM, um dadurch an Infos über das Motorrad für meinen Betrieb und meine Kunden zu kommen. Wir wollen versuchen, Rennen zu gewinnen, allerdings nicht um jeden Preis.»

Die Entscheidung des IDM-Promoters, in Zukunft mit Reifenhersteller Pirelli als Alleinausrüster an den Start der Serie zu gehen, sieht Holzhauer als Pirelli-Team von zwei Seiten. «Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge», schildert er. «Denn auch Jan wurde jahrelang von Pirelli gefördert.»

Auch das Team HRP zählte zu den Mannschaften, die in der Vergangenheit mit einem gewissen Kontingent Reifen verwöhnt wurden und mit einem Zuschuss in Euro. «Und die Reifen waren ja auch gut. Jetzt fehlt uns das Geld natürlich am Budget.»

Durch die Unsicherheit in den letzten beiden Jahren, ob die IDM nun stattfindet und wenn ja, in welcher Form, sind auch im Team Holzhauer die Sponsoreinnahmen gesunken. Hersteller Honda ist noch immer ein treuer Partner. «Leider kamen viele Entscheidungen spät», beurteilt Holzhauer die Lage, «und für manche Sponsoren war einfach die Vermarktung nicht ausreichend.»

Mit dem IDM-Pirelli-Deal und dem vorläufigen Ende von Mitbewerber Dunlop kann sich Holzhauer arrangieren. «Aber ich wollte immer Wettbewerb», lautet sein Devise, «und wünsche mir das bis heute. Denn Konkurrenz belebt ganz einfach das Geschäft.»

«Es brodelt natürlich auch im Hintergrund», so der IDM-Teamchef. «Es gibt viel Arbeit und der Promoter macht schon einiges.» Auch Jens Holzhauer hat am Budget gedreht. «Aber einen Bezahlfahrer dazunehmen möchte ich nicht. Wir haben etwas Personal eingespart und denken auch beim Testprogramm genauer nach.»

«Aber ich bin trotzdem froh», versichert er, «dass es die Industrie und der Promoter wieder geschafft haben. So ohne IDM? Das wäre ein No-Go gewesen. Sie haben sich zusammengerauft und das finde ich gut.»