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IDM Assen: Folger-Hammer fällt in SBK-Rennen 1

Von Esther Babel
Sowohl Jonas Folger als auch Ilya Mikhalchik zeigten im ersten Schlagabtausch Nerven und patzten. Doch Folger zog das Ding dann durch und gewann seinen ersten Auftritt in der IDM Superbike. Platz 3 für Alt.

Lange genug hat es gedauert, bis der Startschuss zur IDM 2020 nun endlich fällt. Fast elf Monate, 321 Tage um genau zu sein, mussten sich die Fahrer und ihre Fans gedulden, bis es nun auf dem TT Circuit in Assen losgeht. In der ersten Startreihe zeichnete sich genau das ab, was jeder erwartet hat. Der ehemalige MotoGP-Pilot Jonas Folger vom Team Bonovo action by MGM Racing und der doppelte Titelträger Ilya Mikhalchik vom Team EGS-alpha-Van Zon-BMW stehen, getrennt durch eine Zehntel Sekunde, auf den Startplätzen 1 und 2. Dass es da um mehr geht als um ein paar schnöde IDM-Punkte ist klar.

27 Grad und ein paar Wolken versprechen zumindest beim Wetter klare Verhältnisse. Die Frage war, wer auf die Distanz von 15 Runden auf dem neuen Asphalt besser mit seinen Reifen haushaltet. Über die körperliche und mentale Ausdauer muss man sich bei den Protagonisten keine Sorgen machen. Zahlreiche IDM-Teamchefs versammelten sich auf der Start-Ziel-Geraden und verabschiedeten sich per Banner von Pirelli-Mann Thomas Thierolf, der vor Kurzem verstorben ist. «Danke für deine Hilfe und Freundschaft» war bei der Abschiedsgeste zu lesen.

«Der Reifenverschleiss ist eindeutig höher als früher», urteilt Luca Grünwald im Grid. «Das wird eindeutig ein Reifenpoker. Für Assen ist es sehr sehr warm und die Luft ist drückend. Das kenn ich von hier gar nicht.» Los ging es mit einer Startverzögerung. Die Ampel ging zwar an, aber nicht wieder aus. Da musste dann erst einmal der örtliche Elektriker ran. Mit fast 40 Minuten Verzögerung ging es los.

Folger sorgte noch für eine Schrecksekunde, als er nach der Einführungsrunde vor dem eigentlichen Start nochmal kurz vom Bike kletterte. Doch er kam pünktlich los, fuhr aber in der ersten Ecke erst einmal einen Riesenbogen. Nach wenigen Kurven war aber Ruhe eingekehrt. Folger führte nach der ersten Runde mit 1,4 Sekunden vor Mikhalchik, der erst geführt hatte, dann aber beim Bremsen strauchelte, Florian Alt, Valdimir Leonov, Pepijn Bijsterbosch und Bastien Mackels, allesamt auf BMW. Mikhalchik hatte in der ersten Runde auch zu tun und war nicht immer auf der Ideallinie unterwegs.

Schlecht lief es für Mackels und Julian Puffe (Honda), beide stürzten. Folger und Mikhalchik waren mit 1:38er-Zeiten unterwegs, bei Alt auf Rang 3 ging es mit 39er-Zeiten weiter. 13 Runden waren nach dem Startampel-Flop zu absolvieren. Kein Glück hatte Jan Mohr. Nach einem heftigen Abflug im Qualifying war er vom letzten Platz gestartet und flog in Runde 6 erneut ab. Gut unterwegs war auch Daniel Rubin. Der Neueinsteiger tummelte sich bereits auf Platz 10. Doch auch da ging es dann ab in die Wiese.

Folger zog sein Tempo an der Spitze unbeirrt durch und vergrößerte damit den Abstand zum Titelverteidiger, 2,5 Sekunden bei noch fünf zu fahrenden Runden. Doch Mikhalchik ließ dennoch nicht locker. Alt hatte schon abreissen lassen müssen und verteidigte seinen dritten Platz gegen Bijsterbosch und Schmitter. BMW-Pilot Leonov hatte früh Feierabend, die Technik streikte. In der zweiten Gruppe machten Polita, Marc Moser und Danny van der Sluis Jagd auf die einzige Kawasaki im Feld, chauffiert von Erwan Nigon.

Der Vorsprung von Folger hielt sich standhaft bei plus zwei Sekunden und Mikhalchik blieb nur, auf einen Patzer des Bayern zu hoffen. Der hatte ihm mit seiner Harakiri-Aktion im ersten Eck eine Steilvorlage geboten, doch Mikhalchik war in den Turbulenzen der ersten Runden in Führung liegend ebenfalls gestrauchelt.

Folger blieb den Rest der Distanz fehlerfrei und eroberte seine ersten 25 Siegpunkte in der IDM Superbike. 2,8 Sekunden hinter ihm wurde Mikhalchik Zweiter, Rang 3 ging an Alt. Noch kontrolliert werden muss der sechste Platz von Alex Polita.

Ergebnis Rennen 1

1. Jonas Folger
2. Ilya Mikhalchik
3. Florian Alt
4. Dominic Schmitter
5. Pepijn Bijsterbosch
6. Alex Polita
7. Marc Moser
8. Danny van der Sluis
9. Erwan Nigon
10. Ricardo Brink

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