Valentin Debise: Podest bei IDM-Superbike-Premiere
Valentin Debise hatte die Kawasaki ZX10-R von seinem französischen Landsmann Erwan Nigon übernommen, der seinen Verpflichtungen beim kürzlich verschobenen Langstrecken-WM-Lauf in Portugal nachkommen und dem IDM-Finale einen Korb geben musste. Debise hat schon allerlei Erfahrung mit der Kawasaki, unter anderem als Ersatzfahrer für den verletzten Sandro Cortese, und stellte sich nach zwei Testtagen der Herausforderung, erstmals bei der IDM Superbike an den Start zu gehen. In den Freien Trainings hatte der Franzose auch gleich frech an der Spitze mitgekämpft, wurde dann im Abschlusstraining allerdings ein Opfer des wechselhaften Wetters. «Da ist unser Timing nicht ganz aufgegangen», meint Teamchef Weber, nachdem Debise auf Startplatz 15 gelandet war.
Für Debise war das aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. In der Anfangsphase des ersten Rennens musste sich der Kawasaki-Pilot allerdings noch zurückhalten, da nur ein schmaler Streifen Asphalt trocken war. «Ich wusste ehrlich gesagt nicht so genau, an welchem Platz ich unterwegs war», gesteht Debise. «Ich habe auch meine Anzeigentafel nicht gesehen und bin halt einfach drauflosgefahren und je trockener es wurde, desto besser kam ich vorwärts.» Erst im Ziel realisierte Debise, was ihm da gelungen war. Er hatte sich in der Schlussphase neben einigen Überrundungen auch noch an Dominic Schmitter vorbeigearbeitet und war so bis auf den dritten Platz nach vorne gefahren. Der erste Podestplatz der aktuellen Saison wurde dann vom Team Kawasaki Weber Motos entsprechend gefeiert und Debise war das breite Grinsen trotz Maske deutlich anzusehen.
Im zweiten Lauf am Nachmittag war die Strecke zwar trockener, aber im letzten Rennen der Saison wurden in der IDM Superbike nochmals die harten Bandagen ausgepackt. Ein Umstand, den auch Debise zu spüren bekam. Gleich in der ersten Runde kam es zu einer folgenschweren Berührung. «Der andere hat mich abgedrängt», beschreibt Debise die Bilder, die auch per Livestream zu sehen waren. «Dann hatte vor mir einer einen Highsider und wir touchierten uns». Der Franzose musste aufmachen und den Weg durch die Auslaufzone nehmen. Doch dort war es nass und Gegenwehr unmöglich. Die letzte Berührung sollte das in dem wilden Rennen nicht gewesen sein. Doch Debise ließ nicht locker, fuhr Zeiten, die für einen weiteren Podestplatz gut gewesen wären und erreichte als Siebter das Ziel.