Nico Thöni braucht am Spielberg starke Nerven
Nico Thöni
Ein besonderer Ausflug war die Österreich-Reise für Nico Thöni, der gerade mal eine halbe Stunde von der Strecke weg daheim ist. «Zum Glück habe ich mich durch diesen Umstand nicht verunsichern lassen», meinte er, «denn es waren schon ganz viele Leute von mir da. Doch ich konnte den Trubel im Kopf ganz gut ausblenden. Schon im ersten Zeittraining wurden die Startplätze verteilt, denn im zweiten war wegen Regens keine Verbesserung mehr möglich. Thöni glänzte mit einer persönlichen Bestzeit von 1.28,8. «Es ist echt gut gelaufen», freute er sich anschließend. «In Q1 musste alles sitzen. Über meine Zeit war ich mega happy. Im Jahr 2019 fuhr ich noch eine 1.30,9. Allerdings ist man bei dem Niveau in der IDM auch mit einer 1,28 gleich auf P13.»
Im ersten Rennen sprang für den Kawasaki-Piloten dann auch gleich ein sauberer achter Platz heraus. «Ich hatte mich drauf verlassen, dass es im Rennen einfach gut läuft», so der Plan. «Der Pirelli SC0 war die richtige Wahl. Drei Runden vor Schluss konnte ich damit noch meine persönliche Bestzeit fahren.» So reibungslos wie das erste Rennen verlief, so turbulent ging es für Thöni im zweiten Lauf zu. Durch die Startaufstellung, die sich nach den Ergebnissen in Lauf 1 richtete, durfte Thöni aus der zweiten Reihe losfahren. Doch beinahe wäre er gar nicht gefahren.
«Ich habe in der Warm-up-Runde bemerkt», erzählt Thöni, «dass mein Kupplungshebel extrem viel Spiel hat. Ich habe an der Stellschraube gedreht, was nicht viel gebracht hat. Ich hätte fast einen Frühstart gemacht, da die Kupplung nicht richtig getrennt hat. Und wenn das Motorrad rollt, wird das als Frühstart gewertet. Daher musste ich mit dem Fuß dagegen drücken. Ich habe es geschafft, ruhig zu bleiben. Der Start selbst war dann so na ja.»
Der neunte Platz im Ziel war anschließend hart erkämpft. «Ich musste auf den Geraden mit dem Zeigefinger immer den Kupplungshebel nach vorne drücken. Das war mühsam.» Doch Thöni fuhr das Rennen sauber zu Ende und bekam obendrauf noch ein Lob vom Teamchef. «Er macht sich immer besser», freut sich Weber. «Er macht seinen Weg, da bin ich sicher.»