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Flo Alt hofft 2022 auf Reiterberger und Mikhalchik

Von Esther Babel
IDM 2021: Alt vor Mikhalchik und Reiterberger

IDM 2021: Alt vor Mikhalchik und Reiterberger

Wie sich der Vizetitel in der IDM Superbike anfühlt, weiß Florian Alt vom Team Wilbers BMW bereits. Jetzt soll, wenn möglich der Titel her. Am liebsten mit einer ordentlichen Portion Konkurrenz.

Ganz genau weiß Florian Alt noch nicht, was in der IDM Superbike 2022 auf ihn zukommt. Denn zahlreiche Teams und Fahrer haben sich für die anstehende Saison noch nicht positioniert. Als Vizemeister des Vorjahres dürfte die Marschrichtung für den Piloten vom Team Wilbers Racing in der Saison 2022 klar sein. Sein letzter Titel in der nationalen Meisterschaft jährt sich dieses Jahr zum zehnten Mal. Damals hatte der heute 25-Jährige den Titel in der IDM 125 und auch im Red Bull Rookies Cup to MotoGP geholt. Es folgten 2016 und 2021 noch der jeweils zweite Platz in der IDM Superbike. Dazwischen folgten 2017 die Vizemeisterschaft in der IDM Superbike und der Endurance-Titel in der Superstock-Wertung mit dem Team 333. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com verrät Alt, wie er das neue Jahr angeht.

SPEEDWEEK.com: Bist du gut ins neue Jahr gestartet?

Florian Alt: «Mit viel Freude und meinen Liebsten. Neujahr ist jedes Mal für mich wie ein Saisonstart. Danke der Nachfrage.»

Kurz vor den Feiertagen hast du noch deinen Vertrag bei Benny Wilbers unterschrieben. Wie groß ist der Vorteil, dass du und das Team auf den Erkenntnissen aus dem Vorjahr aufbauen könnt?

«Das werden wir relativ schnell bei den ersten Testfahrten herausfinden. Wir sind nun deutlich besser eingespielt und wissen, wo unser Fokus liegen muss. Es steht noch viel Arbeit an. Die IDM Superbike ist auf einem Level, wo sie schon lange nicht mehr war.»

Du wirst wieder mit BMW antreten. Was ändert sich in Sachen Technik?

«Grundsätzlich ändert sich an der M1000RR nicht viel, jedoch in Sachen Fahrwerk einiges. Mit der neuen, in der IDM zugelassen, Gabel inklusive Gabelbrücke von Wilbers Suspension gibt es einiges vorher zu testen und herauszufiltern. Zudem müssen wir ein paar Dinge am Federbein verbessern, um die noch vorhandene Lücke auf manchen Rennstrecken zu schließen. Gerade die langgezogenen Kurven bieten noch Verbesserungspotenzial. Außerdem hat das Team Wilbers im Winter viel gearbeitet, um Kinderkrankheiten der BMW zu überarbeiten, die ja 2021 ganz frisch herauskam.»

Der IDM-Lauf von Oschersleben wurden verschoben, damit es keine Terminüberschneidung mit der Langstrecken-WM gibt, an der du ebenfalls teilnimmst. Wie groß war deine Erleichterung?

«Sehr groß, denn deswegen war ich 2021 schon schnell aus dem Titelrennen raus. Für mich aber ebenso wichtig war die Reaktion von Normann Broy (IDM-Promoter). Er hat tatsächlich Wort gehalten mit seinem Versprechen vom Herbst, dass er zukünftig mit den IDM-Terminen ausweichen würde, falls es wieder zu Terminkollisionen kommt. Meinen ausdrücklichen Dank an dieser Stelle, Normann.»

Benny Wilbers hat dich auch als Testfahrer engagiert. Was ist da genau geplant?

«Wie schon angesprochen gibt es einiges für das Rennteam zu testen. Dazu kommen noch verschiedene Produkte von Wilbers, welche in der Entwicklung sind und noch auf der Rennstrecke getestet werden müssen. Insbesondere die neue IDM-Gabel, die ja auch für die anderen Hersteller angeboten wird, erfordert ständiges Feedback. Die Fähigkeit der schnellen Anpassung, in diesem Fall von BMW auf Yamaha mit Pirelli und Dunlop zu springen und direkt schnell zu sein, habe ich in den letzten Jahren mit harter Arbeit weiter ausgebaut. Dazu kam die Testarbeit für Reifenhersteller. Innerhalb von zwei gefahrenen Runden eine fundierte Aussage zum Produkt zu äußern ist extrem wichtig und wird bei Fahrwerksherstellern wie Wilbers gebraucht. Klar, die letzten Zehntelsekunden brauchen dann schon ein bis zwei freie Trainings mehr.»

Sollten Ilya Mikhalchik und Markus Reiterberger bei der IDM Superbike antreten, wird der Kampf um den Titel nicht gerade leichter. Hast du schon einen Schlachtplan?

«Ich freue mich, wenn beide dabei wären. Meiner Meinung nach wird es dadurch sicherlich nicht leichter, aber das ist auch nicht mein Anspruch. In die Saison zu gehen und zu sagen, dass wir sicher deutscher Meister werden, ist aber auch unmöglich. Dafür gibt es in der Saison viel zu viele Hürden und eine sehr starke Konkurrenz. Logisch ist jedoch auch, dass das unser Anspruch nach dem Vizemeistertitel sein sollte. Wir als Team werden alles tun, um zum ersten Rennen sehr gut vorbereitet zu sein.»

Was steht bei den Saison-Vorbereitungen und bei dir persönlich denn als nächstes an?

«Wie jeden Winter ist es mir in Deutschland immer deutlich zu kalt und ich freue mich auf die warmen Tage in Spanien auf der Rennstrecke. Ich bin bis dahin beruflich eingebunden und bereite mich körperlich und mental auf die Saison vor. Dazu kommen viele Termine mit Partner, Sponsoren und Freunden, welche mich seit vielen Jahren unterstützen. Persönlich genieße ich die letzten Tage bis zum 21. Januar mit meiner Freundin, bevor ich bis Mitte April eigentlich nur drei Wochen zu Hause bin. Auch Interviews stehen ab und zu an ;).»

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