Smrz: «Sorry, mein Fehler»
Smrz freut sich auf Hockenheim
«Die grossen Erwartungen, mit denen wir an den Red-Bull-Ring gefahren sind», erklärt Inghart-Teamchef Ingo Härtel, «wurden leider nicht erfüllt. Matej, vor dem Wochenende noch einer der Titelanwärter, musste nach der Premiere von Spielberg seine Hoffnung auf den Titel für dieses Jahr aufgeben. Jetzt freut sich das Team auf ein schönes Finale am Hockenheimring.»
Für KTM war es ein erfolgreiches Wochenende auf heimischem Boden am Red Bull Ring. Der Österreicher Martin Bauer (Motorex KTM) konnte seine Punkteführung ausbauen - andererseits verlor KTM in der Markenwertung die Führung. Auf der neu eröffneten, rundum renovierten Rennstrecke in Spielberg, die nach Österreichring und A1-Ring nun Red Bull Ring heisst, ging der siebte von insgesamt acht Läufen zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft über die Bühne. Auf der in die prächtige Landschaft der Steiermark eingebetteten Piste konnten die offiziell unterstützten KTM-Teams nicht nur mit schnellen Rundenzeiten überzeugen.
In ersten Lauf stürzte Matej Smrz bereits in der Startkurve und schied aus. Stefan Nebel erkämpfte nach beherzter Fahrt gegen Jörg Teuchert und Lokalmatador Andreas Meklau Platz 8. Im zweiten Renndurchgang, bei ebenfalls hochsommerlichen Temperaturen, kämpfte Stefan Nebel in einer Fünfergruppe energisch mit und musste sich am Ende wieder mit Platz 8 zufrieden geben. Matej Smrz sah die Zielflagge auf Platz 11.
«Im Qualifying ist nicht alles 100 % gelaufen», gab Stefan Nebel zu. «Meine beste Zeit kam mit Rennreifen zustande, deswegen musste ich aus der dritten Reihe starten. Ich mag den Red Bull Ring, es ist eine tolle Anlage und alles ist sehr professionell. Die ersten beiden Kurven könnten etwas flüssiger sein, trotzdem fahre ich hier sehr gerne. Nach dem Start habe ich aus den Augenwinkeln Matejs akrobatische Einlage gesehen und bin vorsichtshalber seitlich ausgewichen. Das hat Zeit gekostet. Von Platz 12 konnte ich dann auf Rang 8 vorstossen. Zuerst habe ich mit Teuchert und Meklau gekämpft, dann noch ein oder zwei Leute überholt. Ab der dritten Runde hat mir das Rennen gefallen, ich konnte einen hohen Rhythmus anschlagen und auch halten. Leider nicht so weit vorne, wie ich mir gewünscht hätte. Ich bin zwar drei bis vier Zehntelsekunden pro Runde näher an die Gruppe vor mir herangefahren, aber zum Einholen hat es nicht gereicht. Im zweiten Rennen war der Start super, dann sind in Turn 1 gleich drei Mann innen reingestochen. Dafür habe ich in der zweiten Kurve alles richtig gemacht, alle kassiert und gleich vier Plätze gut gemacht. Und in der dritten Kurve wieder einen. Ich habe anschliessend in einer Vierergruppe mit Karl Muggeridge, Gareth Jones und Barry Veneman gekämpft. Das war kompliziert. Im Windschatten stieg die Wassertemperatur um 20 Grad, was natürlich Leistung kostet. Aber ohne Windschatten ist es hier unmöglich zu überholen und sich in den Bremszonen in eine gute Position zu bringen. Am Ende wurde ich Achter, das war ziemlich harte Arbeit.»
«Startplatz 10 und aus der dritten Reihe loszulegen war nicht ganz ideal», wusste Smrz. «Die erste Hälfte des Red Bull Rings gefällt mir mit den engen Ecken nicht so toll, die zweite flüssig zu fahrende Hälfte mit schnellen Radien und Wechselkurven gefällt mir besser. Ich fahre hier übrigens das erste Mal mit Kontaktlinsen, nachdem eine minimale Kurzsichtigkeit bei mir festgestellt wurde. Ein Unterschied beim Fahren kann ich nicht feststellen, nur nachts mit dem Auto sehe ich einen Unterschied. Das erste Rennen war sehr kurz. Ich bin gut losgekommen, obwohl die Startampel länger geleuchtet hat, als bei den übrigen Rennen zuvor, bin als Siebter oder Achter an Turn 1 angekommen, habe jedoch irrtümlich bis in den ersten Gang heruntergeschaltet, und bin gestürzt. Normal gehört hier der zweite Gang eingelegt. Das war allein mein Fehler. Im Getümmel habe ich zu wenig gehört und auf die Ganganzeige im Cockpit gucken war in der Hektik nicht möglich. Verletzt habe ich mich nicht, nur den Rücken leicht angeschlagen. Weiterfahren war leider nicht möglich, weil der rechte Lenkerstummel abgebrochen war. Das zweite Rennen war hart, aber nicht körperlich, sondern eher für das Bike. Auf den Geraden konnte ich nicht attackieren, nur in den Kurven. Im Windschatten ging die Wassertemperatur nach oben. Zuerst kämpfte ich auf Platz 13, dann um 15, 16. Am Ende erreichte ich das Ziel auf Rang 11. Das Rennen war eine Kopie von Salzburg. Dort kämpfte ich auch mit Problemen. Aber ich will nicht jammern, das Team hat hart gearbeitet wie immer. In Hockenheim werden wir alles für zwei erfolgreiche Abschlussrennen und ein gute Schlussergebnis geben. Der Vizetitel ist noch in Reichweite.»