Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bauer baut Vorsprung aus

Von Esther Babel
Martin Bauer kann auch bei 30 Grad plus Wheelies

Martin Bauer kann auch bei 30 Grad plus Wheelies

Der Österreicher will in Hockenheim den Meistertitel der IDM Superbike holen.

Der Sommer kehrte rechtzeitig zum IDM-Wochenende auf dem Red Bull Ring zurück, und man konnte sich bereits ab Freitag bei den freien Trainings auf hochsommerliche Wetterbedingungen einstellen. «So wurde es für die anstehenden Rennen am Sonntag in erster Linie wichtig», schildert Bauer, «mit entsprechendem Fahrwerks-Set-up die Reifenbelastung bei über 50°C Asphalttemperatur so niedrig wie möglich zu halten, um die Rennperformance über 80 Kilometer konstant halten zu können.» Martin Bauer sicherte sich im Training Startplatz 2.

«Der Start ins erste Rennen lief leider nicht wie gewohnt», berichtet der Österreicher, «und so musste ich mich als Dritter in die erste enge Ecke einreihen. Doch es dauerte keine halbe Runde und der Vordermann Damian Cudlin wurde von mir ausgebremst. Dann machte ich mich an die Verfolgung des Pole-Manns und Führenden Michael Ranseder. Dieser konnte aber doch Runde für Runde ein paar Zehntel gut machen, und so entschied ich mich im Hinblick auf die Gesamtwertung, den Speed etwas zurückzunehmen, die fünfköpfige Verfolgergruppe mit sieben Sekunden Vorsprung in Schach zu halten und als sicherer Zweiter die Ziellinie zu überqueren.»

Im zweiten Renndurchgang, bei ebenfalls hochsommerlichen Temperaturen, leistete Martin Bauer nach einem Raketenstart aus der ersten Reihe einige Runden lang die Führungsarbeit, bevor sein österreichischer Landsmann Michael Ranseder energisch die Führung ergriff und dem zweiten Tagessieg entgegenstrebte. Gegen Mitte des Rennens kämpfte Martin mit einem defekten Sensor seines Schaltautomaten der KTM RC8R – schnellere Rundenzeiten als der Führende Ranseder waren somit unmöglich. So sicherte er sich mit Respektabstand erneut Rang 2, mit grossem Vorsprung auf das restliche Feld.

Mit 40 Zählern Vorsprung auf Vorjahresmeister Karl Muggeridge kann Martin Bauer dem IDM-Finale in Hockenheim in drei Wochen nun mit Zuversicht entgegensehen. Wenn alles glatt geht, können der Österreicher und KTM dort den Lohn für eine lange und hart umkämpfte IDM-Superbike-Saison ernten. Lediglich in der Superbike-IDM-Markenwertung musste KTM die Führung wieder abgeben. BMW hat hier vor dem Showdown im badischen Motodrom die Nase mit 23 Zählern Vorsprung vorne.

«Eigentlich ist der Red Bull Ring mein Heimrennen», berichtet der Titelanwärter, «auch wenn wir hier lange nicht gefahren sind. Die Anfahrt beträgt für mich nur 120 km. Die Streckenführung ist okay, wenn auch mit dem Mix aus eckig zu fahrenden Kurven und schnellen Passagen ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Mit dem zweiten Platz in Rennen 1 war ich zufrieden. Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass man nicht jedes Rennen gewinnen muss. Das muss man sich einhämmern, auch wenn der Drang zu gewinnen immer da ist. Im zweiten Rennen war der Start optimal, ich konnte einige Runden Führungsarbeit leisten. Stressig wurde es nur zum Schluss, als der Schaltautomat ausgefallen ist. Das hat einige Mühe bereitet, damit in einigen Passagen nicht zu viel Zeit zu verlieren, weil ohne Schaltautomat doch viel Unruhe ins Bike eingeleitet wird. In der Meisterschaft sieht es gut aus, mit 40 Punkten Vorsprung sollte beim Finale ein Platz unter den ersten drei möglich sein …, nein, ich hoffe, dass ich meinem Team Motorex KTM in Hockenheim das geben kann, was ihnen gebührt, nämlich den Superbike-IDM-Titel. Alles in allem hatte ich Spass am Red Bull Ring. Ich habe zeigen können, was ich kann, auch die Betreuung durch Physiotherapeut Erwin Göllner hat gut getan. Gegen die sommerliche Hitze hatte ich am Grid eine mit Eis gefüllte Weste an, und in den Trainingssitzungen habe ich auf einem mit Eis präpariertem Stuhl Platz genommen, um die Körpertemperatur wieder herunterzubringen.»
 

Was Martin Bauer für seine sportliche Zukunft plant, lesen Sie im Interview mit dem IDM-Leader in der aktuellen Ausgabe des Magazins SPEEWEEK – ab Dienstag, 30.8.2011, am Kiosk erhältlich.
 

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