MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Karsten Wolf: «Alles steht auf dem Prüfstand»

Von Esther Babel
Im Team GERT56 ist stets was geboten

Im Team GERT56 ist stets was geboten

Im Team GERT56 mit Toni Finsterbusch, Patrick Hobelsberger und Jan-Ole Jähnig denkt der Teamchef laut über die vergangenen Saison und auch über die Zukunft des Teams nach. Noch ist alles offen.

«Rennsport ist viel zu schön, um ihn nicht mit anderen zu teilen. Das ist eine der vielen, klugen Aussagen meines Freundes und Technik-Masterminds Ronny Schlieder», erklärte GERT56-Teamchef Karsten Wolf nach dem Ende der IDM Superbike-Saison 2024. «Und so will ich zum Abschluss denen zuerst danken, die unseren Sport, die Menschen im Team und diese Emotionen sichtbar gemacht haben, nämlich INBO Media rund um Johannes Bornemann. Und dann sind es die Fans, die sich entweder im Livestream, den sozialen Medien oder vor Ort auf diese Faszination Rennsport einlassen und uns mit Ihrer Begeisterung tragen.»

Mit drei ganz unterschiedlichen Rennfahrer-Typen war das Team in die Saison gestartet. Toni Finsterbusch, Jan-Ole Jähnig und Patrick Hobelsberger. Drei unterschiedliche Charaktere an ganz unterschiedlichen Punkten ihrer Karriere. «Wenn ich ein schnelles und ehrliches erstes Fazit ziehen müsste, so fällt es doch überwiegend positiv aus», meint Wolf. «Dem Umstand, dass wir nicht wirklich aktiv um den Meistertitel mitfahren konnten, stehen ein fantastischer Lauf-Sieg von Patrick Hobelsberger am Sachsenring und elf Podiumsplatzierungen aufgeteilt auf alle drei Fahrer zu Buche.»

Mit Patrick Hobelsberger, der im Vorjahr den Umstieg in die IDM Superbike erfolgreich bewältigt hatte, war man mit Titelambitionen ins Jahr gegangen. Der Sieg zum Auftakt hat diesen Plan weiter befeuert. «Doch das Wochenende in Oschersleben hat ihm dann irgendwie den Stecker gezogen», glaubt Wolf, «und wir waren schnell raus aus dem Titelrennen.»

«Der dritte Gesamtrang von Toni Finsterbusch krönt nicht nur eine nahezu fehlerfreie und konstante Saison, er ist neben dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2020 mit GERT56 sicher der hochverdiente Karrierehöhepunkt», erklärt Wolf. «Und ich stelle mir nach wie vor die Frage, ob wir den besten Toni aller Zeiten gesehen habe. Ich glaube nicht, da geht noch was.»

«Und unser Jan-Ole Jähnig hat uns aufgezeigt», geht Wolfs Aufzählung weiter, «dass Entwicklung auch das Wegstecken von Tiefschlägen bedeutet. Er nimmt das Doppelpodium von Hockenheim mit in die Winterpause und nachdem die Lektionen Speed und Start mit Note 1 als erledigt im Klassenbuch stehen, kommt nun das Hauptfach Konstanz mit Klassenziel 2025 dazu.»

«Schlussendlich sind wir mit allen drei Fahrern und Bikes in den Top 6 gelandet», lautet seine Schlussbilanz. «Und dies gemeinsam mit dem Meister Ilya Mikhalchik, dem Vorjahresmeister Florian Alt und dem italienischen Meister Lorenzo Zanetti. Damit untermauern wir unseren Ruf als stärkste und ausgeglichenste Mannschaft in der IDM. Grund genug jedem einzelnen für den Einsatz in seiner Freizeit, vorgetragen mit Herz und Verstand, und jeder Menge Spaß zu danken. Denn es geht immer um die beste Zeit. Im Leben, wie im Rennen. Wir hatten diese in der IDM 2024 auf alle Fälle.»

Konkrete Pläne lässt sich Wolf so kurz nach der Saison noch nicht entlocken. «Früher habe ich mich immer zu zeitig geäußert», erklärt er. «Es steht erst einmal alles auf dem Prüfstand. Macht Toni noch ein Jahr weiter, behalten wir die Teamgröße bei. Wir werden sehen, wie es weitergeht.»

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