Rob Hartog: Ende einer Karriere und neue Ziele
Rob Hartog
Für den Niederländer mit dem geschichtsträchtigen Namen Rob Hartog begann der neue Lebensabschnitt eigentlich schon am 1. Oktober 2024 um 10.44 Uhr. Denn da kam seine Tochter Julia gesund zur Welt. An neuen Herausforderungen dürfte es dem nun jetzt ehemaligen Rennfahrer also nicht mangeln.
Aufgehört hat die Karriere für den IDM Superbike-Piloten nicht wie geplant mit dem IDM-Finale auf dem Hockenheimring. Nach Hartogs Ausraster beim IDM-Lauf auf dem Nürburgring in Richtung Martin Vugrinec, inklusive Schläge, war der Niederländer vom DSMB-Sportgericht für das Finale gesperrt worden. Hartog war nach eigener Aussage schon öfters Opfer der gelegentlich unkonventionellen Fahrweise Vugrinecs, der 2024 erstmals auf einem Superbike bei der IDM antrat, geworden. Am Nürburgring ging mit dem Niederländer, der sich nach einem verletzungsgeplagten Jahr 2023 erst langsam wieder seiner alten Form annäherte, der berühmte Gaul durch.
«Das war natürlich nicht korrekt und hätte nicht passieren dürfen», war sich Hartog kurz nach dem gepflegten Ausflippen bewusst. «Ich hätte die Saison und meine Karriere gerne auf eine schöne Art und Weise mit meinem Team SWPN beendet, nachdem ich drei Jahre lang auf der Yamaha R1 für sie gefahren bin. Auf jeden Fall möchte ich mich bei allen für ihre Unterstützung bedanken. Vor allem aber beim Team SWPN für die harte Arbeit und Unterstützung.»
Am 31.12.2024 beendete Hartog seine Laufbahn offiziell, die nicht nur aus seinen miesen Minuten beim IDM-Lauf auf dem Nürburgring bestand. «2024, das Jahr, in dem ich mich von dem Sport verabschiede, für den ich so viel Leidenschaft empfunden habe und der sich seit 18 Jahren wie ein roter Faden durch mein Leben zieht», überschrieb Hartog am letzten Tag des vergangenen Jahres seinen Rückblick. «Alles begann 2011, als ich vom Motocross zum Straßenrennsport wechselte. Von der darauffolgenden Karriere konnte ich damals nur träumen. Der Rennsport bietet dir die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen und hat mich im Laufe der Jahre so viel gelehrt.»
«Ich wurde zweifacher niederländischer Meister, schaffte den Sprung zur Europameisterschaft und gewann auch diese», erinnerte er sich. «Dann bekam ich 2019 eine Chance in der Supersport-Weltmeisterschaft. Es macht mich unheimlich stolz, darauf zurückzublicken, was wir damals mit unserem eigenen Team erreicht haben. Danach war es mit dem Team Hartog zu Ende, aber ich war noch nicht fertig mit dem Sport. Danach konnte ich einige wirklich coole Strecken in der BSB in England fahren und dann ging es zur IDM in Deutschland. Es war das beste Gefühl aller Zeiten, ein fettes Superbike mit über 200 PS zu fahren, und das habe ich in den letzten drei Saisons ungemein genossen.»
«Der dritte Platz in der IDM SBK im Jahr 2022 war der nächste Höhepunkt», ging Hartogs Aufzählung weiter. «Die Reise war nicht immer ohne Kampf. So war das Ende mit vier Knochenbrüchen in den letzten zwei Jahren schwer zu verdauen.»
«Ich bin allen», meinte er abschließend, «die mich in meiner Karriere in irgendeiner Weise unterstützt haben, sehr dankbar. Denn ohne sie hätte ich das alles nicht erreichen können. Angefangen bei meinen Eltern, die so viel für mich getan haben und die treibende Kraft unseres eigenen Teams waren, natürlich meiner Freundin, allen (ehemaligen) Mannschaftsmitgliedern und meinen Trainern für ihre Unterstützung, ihren Einsatz und ihre harte Arbeit in guten und vor allem in schlechten Zeiten. Und dann meinen Sponsoren, die mich durch dick und dünn unterstützt haben und es mir finanziell ermöglicht haben, überhaupt Rennen zu fahren. Es war eine unglaubliche Zeit und die Erinnerungen und Freundschaften, die ich nie vergessen werde. Danke an euch alle für diese unglaubliche Reise. Jetzt ist es Zeit für das nächste Kapitel im Leben.»