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Stefan Nebel: «Müssen mit Rückschlägen rechnen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Nebel auf der BMW HP4 in der grünen Mark

Stefan Nebel auf der BMW HP4 in der grünen Mark

Der zweifache IDM-Superbike-Champion Stefan Nebel kämpft an der BMW HP4 mit Kinderkrankheiten. Fazit: Ränge 7 und 8 in Spielberg.

«Wir entwickeln mit der BMW HP4 ein neues Motorrad, deshalb darf man nicht ständig mit Spitzenergebnissen rechnen», erklärte Stefan Nebel aus dem Team Wilbers BMW Racing, nachdem bei den beiden Superbike-IDM-Rennen auf dem Red Bull-Ring einen siebten Platz (mit 14,3 Sekunden Rückstand auf Sieger Nigon) und einen achten Rang erzielt hatte.

«Wenn Nigon beide Rennen gewinnt, kann man nicht sagen, der Red Bull Ring sei keine BMW-Strecke», lachte der inzwischen vollbärtige Nebel. «Mit einer BMW kann man hier gewinnen, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Aber bei der HP4 stecken wir halt noch voll in der Entwicklung; da läuft nicht immer alles so rund, wie man sich das vorstellt. Sagen wir mal so: Es war heute nicht mehr drin. Ich wäre gerne weiter vorne gewesen...»

Wo fehlt es noch bei der HP4? Nebel: «Es ist halt ein neues Motorrad, deshalb haben wir gewisse Dinge noch nicht so im Griff. Und dann funktioniert es halt nicht immer so, wie man sich das vorstellt. Das haben wir vor der Saison gewusst. Deshalb ist es für uns keine grosse Überraschung, dass es noch nicht besser geht. Das ist natürlich für alle Beteiligten nicht gerade zufriedenstellend.»

Die Zuschauer an der Strecke bekommen natürlich gar nicht mit, dass Nigon, Reiterberger und Co. auf dem bewährten S1000RR-Superbike sitzen, während Nebel und Lucy Glöckner der HP4 die Sporen geben. Nebel: «Ja, klar, die Zuschauer sehen oft nur: Nigon gewinnt auf BMW, Nebel auf Platz 9, was ist da los?»

Nebel: «Wir struggeln noch»

«Der grösste Unterschied an dieser HP4 ist, dass sich über das elektronische Fahrwerk ein paar Dinge noch anders regeln», schildert Nebel, der 2003 auf Suzuki und 2005 auf Yamaha IDM-Superbike-Champion war und diese Meisterschaft 2009 auf der KTM als Zweiter abschloss. «Deshalb passieren dämpfungs-technisch gewisse Sachen anders. Aber das haben wir inzwischen sehr, sehr gut im Griff. Aber es sind noch Kleinigkeiten an diesem Motorrad anders, zum Beispiel die Bremse. Da sind andere Monoblöcke verbaut. An diesem Wochenende konnten wir in der IDM andere Bremspumpen fahren, das konnten wir aber nicht wunschgemäss umsetzen, weil uns dafür auf die Schnelle ein paar Teile gefehlt haben. Weil die Informationen dazu sehr, sehr spät kamen. Naja, wir ‹struggeln› halt noch ein bisschen. Wie es halt so ist, wenn man ein Motorrad entwickelt. Das war wieder ein erfahrungsreiches Wochenende.»

An seinem Reihenvierzylinder-Motor hat der 32jährige Stefan Nebel nichts auszusehen. «Alle BMW-Motoren gehen sehr gut», lachte er zufrieden und gut gelaunt in die steirische Sonne. «Die BMW hat mit Sicherheit mehr Ausgangsleistung als die Konkurrenz-Fabrikate.»

Welche Ziele sind 2013 mit der BMW HP4 noch realistisch? «Mit Sicherheit werden wir noch Podestplätze anpeilen», ist der BMW-Pilot aus dem Wilbers-Team zuversichtlich. «Ich war ja in Oschersleben im ersten Lauf schon Vierter... Im zweiten Rennen bin ich dann in aussichtsreicher Position gestürzt. Wir können sicher weiter vorne fahren. Aber wir müssen mit kleinen Rückschlägen rechnen.»


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