Stefan Nebel: Schraube locker
Für Stefan Nebel vom Team Wilbers BMW war der Auftritt auf dem Schleizer Dreieck in der IDM Superbike ein harter Job. Doch der ehemalige IDM-Meister bleibt auch dann ganz Profi, wenn es mal etwas holpriger zugeht.
«Die Strecke des Schleizer Dreiecks ist sehr anspruchsvoll», versucht Nebel den Rückstand von über einer Sekunde zum Polesetter Markus Reiterberger zu erklären. «Allerdings hatten wir mit der BMW HP4 in Schleiz vorher genau Null Erfahrung. Was die Sache nicht einfacher gemacht hat.»
«Aber wir haben inzwischen soviel Erfahrungen mit dem Motorrad», erklärt er weiter, «dass wir bei der Abstimmung wesentlich schneller die richtige Richtung einschlagen.» Im Schleizer-Abschlusstraining, das bei über 30 Grad Luft- und an die 50 Grad Asphalt-Temperatur ausgetragen wurde, war Stefan Nebel am Ende mit Platz 9 der erste Pilot in den Top-Ten, der überhaupt in der Lage gewesen war, seine Trainingszeit zu verbessern. Doch der Rückstand zur Spitze war dennoch vorhanden.
Im ersten Rennen hatte Nebel den Rückstand zum Sieger und BMW-Markenkollegen Markus Reiterberger dann verkürzt. Zwölf Sekunden nach dem Sieger, bei 16 Rennrunden, sah Nebel als Sechster das Ziel und erreichte fast seine Trainingszeit.
Im zweiten Rennen musste Nebel nach der Einführungsrunde einen unplanmässigen Boxenstopp einlegen. Nachdem seine Mechaniker kurz Hand an das Motorrad gelegt hatten, raste Nebel dem Feld hinterher, das da seine erste Rennrunde aber schon absolviert hatte. Doch Aufgeben galt auch bei Stefan Nebel nicht und er spulte seine restlichen Runden ab.
Teamchef Benny Wilbers offenbarte dann den Grund für den Boxen-Besuch. «Am Schalthebel hatte sich eine Schraube gelöst», erklärte er. Nebel kam als 20. und damit letzter Fahrer im Ziel an. Da aber noch sämtliche IDM-Superstock-Piloten, die ihr Rennen gemeinsam mit den Superbike-Fahrern austragen, abgezogen wurden, erhielt Nebel drei Punkte für Platz 13.