Markus Reiterberger: Fussball-WM auf der Raststätte
Tom und Markus Reiterberger (v.li.) stets gemeinsam unterwegs
Mit Vater Tom kutschierte BMW-Pilot Markus Reiterberger Ende letzter Woche nach Zolder, um dort am Rennen der Battle of Lowlands teilzunehmen. Da der Transporter der Reiterbergers schon einige Jahre auf dem Buckel hat, borgten sie sich für die doch recht weite Reise von Bayer nach Belgien eine Mercedes Vaneo aus.
In Zolder erwartete den Dritten der derzeitigen IDM Superbike eher mässiges Wetter. «Irgendwie hatten wir dauernd Sprühregen», berichtet er. «Es gab nur ein Training im Trockenen und wir konnten nicht wirklich was probieren.»
Im ersten Rennen war die Strecke nass und es ging für fast alle auf Regenreifen los. Doch die Strecke trocknete rasch auf und der Sieg ging an Arie Vos. Der Niederländer, der sich bei seinem Gastauftritt bei der IDM in Oschersleben noch das Schienbein gebrochen hatte, war wieder fit, liess Slicks aufziehen und gewann das Rennen.
«Wir auf unseren Regenreifen sind dann im Trockenen wie auf rohen Eiern rumgerutscht.» Im zweiten Rennen lief es dann genau anders herum. Alle fuhren mit Slicks los und während des Rennens kam der Regen wieder. Reiterberger kämpfte sich dennoch durch und gewann das Rennen.
«Wir wollten eigentlich was mit der Sitzposition probieren», meint der BMW-Pilot. «Aber das ging bei dem Wetter nicht. Immerhin habe ich jetzt gelernt, mit den falschen Reifen bei falschen Bedingungen zu fahren.»
Die Heimfahrt zog sich bei Reiterberger und Vater Tom dann an die 24 Stunden hin. In der Nähe von Aschaffenburg verabschiedete sich am Sonntagabend der Keilriemen des geliehenen Wagens. Mitten während des Endspiels bei der Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien. «Wir haben dann den ADAC gerufen», schildert Reiterberger. Statt der Weiterfahrt war eine Übernachtung in Aschaffenburg angesagt, solange der ADAC den Wagen wieder flott machte.
«Wir haben das Endspiel per ipad dann auf einer Autobahn-Raststätte angeschaut», so Reiterberger. «Und den Superbike-WM-Lauf aus Laguna Seca noch gleich mit dazu.» Montags ging die Fahrt weiter. Gegen 15 Uhr, zum Zeitpunkt des Interviews mit SPEEDWEEK.com, waren die Reiterbergers gerade in der Höhe von Ingolstadt unterwegs.
«Wenn alles gut läuft, sind wir bis 17 Uhr daheim», meinte Reiterberger. «Aber das Auto verliert schon wieder an Leistung.» Am Donnerstag geht es für Reiterberger Richtung Schleiz, dann hoffentlich mit einem funktionierenden Auto. Damit er rechtzeitig zum Start ankommt.