Formel 1: Abschied in der Unterhose

Jochen Schmid testet Grünwalds IDM-Kawasaki

Von Esther Babel
Mit dem aktiven Rennsport ist Jochen Schmid seit 1999 durch. Doch gegen ein paar schnelle Runden mit einem IDM Superbike hat der Schwabe nichts einzuwenden.

Luca Grünwald vom Team Weber Diener wollte am vergangenen Wochenende auf dem Hockenheimring die Kawasaki ZX10R testen, mit der er ab Freitag auf dem Nürburgring wieder bei der IDM Superbike dabei sein will.

Grünwald war aus der Moto3-WM zum schweizerischen Team von Emil Weber und Rolf Diener gestossen. Doch bereits beim ersten IDM Superbike-Einsatz Anfang Mai brach er sich das Schien- und Wadenbein.

Nach seiner Behandlung unter anderem in Markgröningen bekam er dort von der Firma Ortema, erfolgreich in der Orthopädie Technik, eine passende Schiene für sein Bein verpasst. In den Motorradstiefel brachte Grünwald seinen Haxen am Hockenheim-Wochenende allerdings noch nicht hinein. Da wird nun Stiefel-Hersteller Frey bis zum kommenden Wochenende einen speziellen Daytona-Stiefel zaubern.

Ins Wasser fielen die Testfahrten dennoch nicht. Kurt Stückle (59), Cheftechniker im Team Weber Diener, hatte gemeinsam mit dem ehemaligen 250GP-Piloten Jochen Schmid eine Honda RC30 aufgebaut, die auf dem Hockenheimring Probe gefahren werden sollte. Stückle packte auch kurzentschlossen die ZX10R ein, da Gareth Jones, Ersatzmann für den verletzten Luca Grünwald, nicht so gut mit der aggressiven Gasannahme der Kawasaki zurecht kam.

«Stückle und Schmid verbindet eine lange Freundschaft», beschreibt Teambesitzer Emil Weber die Aktion. «Gemeinsam haben sie an der Abstimmung unserer Kawa gearbeitet und wir kommen mit ein paar neuen Erkenntnissen zum Nürburgring. Die Zusammenarbeit mit Jochen Schmid ist eine tolle Sache. Man merkt einfach, dass er es kann und wie unglaublich fit er ist.»

Teammanager Evren Bischoff zeigte sich bei einer ähnlichen Aktion im Vorjahr bereits nach wenigen Runden begeistert von Schmids Performance, trotz dessen bald 52 Jahren. «Das sieht man mit dem blossen Auge», beschreibt Bischoff seine Beobachtungen. «Schon alleine wie er drauf sitzt und loslegt. Da kann sich manch ein Nachwuchsfahrer noch eine Scheibe abschneiden. Und schnell war er auch.»

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