3C-Team leidet: Ducati räumt Vorbereitungsfehler ein
2014 dominierte Ducati die IDM Superbike, dieses Jahr ist für Meister Javier Fores und seinen 3C-Teamkollegen Lorenzo Lanzi gegen Markus Reiterberger (BMW) und Max Neukirchner (Yamaha) nicht viel zu holen.
Weil die 2015er-Panigale ungewöhnlich schwierig abzustimmen ist, setzte das 3C-Team im letzten IDM-Event auf dem Lausitzring das letztjährige Motorrad ein, dasselbe ist für die Rennen am kommenden Sonntag auf dem Nürburgring geplant. Für Ducati eine Bankrotterklärung.
Superbike-Direktor Ernesto Marinelli stand SPEEDWEEK.com Rede und Antwort.
Wieso setzt ihr in der IDM das letztjährige Bike ein?
Der Saisonbeginn war schwierig, weil das neue Motorrad erst spät fertig wurde. Wir hatten nicht genügend Zeit, um viel zu testen. Das schlechte Wetter bei den ersten Events half uns auch nicht. Manchmal macht es Sinn alles auf null zu setzen und mit etwas weiterzumachen, das man kennt. Auch daraus kann man Informationen ziehen.
Es wirft kein gutes Licht auf Ducati, wenn ihr mit einem Werksteam zum alten Motorrad zurückwechselt.
Das ist so. Um zu verstehen, in welchen Bereichen man Versäumnisse hat, kann ein Schritt zurück aber legitim sein.
In der Superbike-WM, dem Superstock-1000-Cup und der Italienischen Meisterschaft ist Ducati mit der 2015er-Panigale erfolgreich. Was ist in der IDM anders?
Es gibt keinen wirklichen Grund, wir versuchen zu verstehen, was da los ist.
Ist es ein Problem mit dem Team?
Nein. 3C hat schon letztes Jahr bewiesen, dass sie einen sehr guten Job erledigen. Der Saisonstart war schwierig, weil wir den Test zu Beginn verpasst haben. Hoffentlich sind wir bald wieder auf Kurs. Nach den Nürburgring-Rennen ist lange genug Pause, um einen Testplan aufzustellen.
Wirkt es sich negativ aus, dass ihr keine Daten habt?
Wir haben ja die Daten aus dem letzten Jahr und verwenden weiterhin die Elektronik von Magneti Marelli.
Du glaubst, dass die neue Panigale mehr Potenzial hat als das Modell 2014? Auf dem Lausitzring war das 3C-Team mit dem alten Motorrad eine halbe Sekunde pro Runde schneller.
Wenn es so viele Wetterumschwünge und verschiedene Rennstrecken gibt, ist das schwer zu beurteilen.
Die Fahrer hatten auf dem Lausitzring beide Motorräder zur Verfügung und haben sich für das alte entschieden, weil sie es für schneller halten.
Nein, so war es nicht. Wir wollten einfach bei null beginnen, um die Situation zu verstehen.