Reiterberger (BMW): IDM-Gegner sind machtlos
Markus Reiterberger musste auf Grund seiner Siege bei den ersten Rennen und der Regel Balance of Performance auch beim Ausflug in die Eifel die vier zusätzlichen Kilo an seine BMW S1000RR packen. «Ich habe keinen Vergleich, wie es hier ohne das Zusatzgewicht wäre», erklärt er. «Wir legen im Training gleich mit dem höheren Gewicht los. Aber in jeder Runde vier Kilo mehr beschleunigen und runterbremsen, merkt man auf Dauer schon.»
In der Praxis des freien Trainings merkte man davon allerdings nichts. Reiterberger war eine Sekunde schneller als das Verfolgerfeld. Auch nach der Superpole hiess der schnellste Pilot Markus Reiterberger. Obwohl in der Stunde zwischen Qualifying und Superpole noch ein Motorwechsel fällig war. «Irgendwas stimmte im Abschlusstraining nicht», erklärte Werner Daemen. «Wir konnten den Fehler auf die Schnelle nicht finden und wollten kein Risiko eingehen.»
Reiterbergers Mechaniker Tom Reiterberger und Wolfgang Kampe kamen auch ohne die Nürburgring-Sonne gehörig ins Schwitzen, stellten ihrem Schützling aber pünktlich ein fertiges Arbeitsgerät hin. Mit eingeschränkten elektronischen Hilfsmitteln.
So unterschiedlich die beiden Rennen am Sonntag auch waren. Bei beiden hiess der Sieger am Ende Markus Reiterberger. Im ersten Lauf hatte der Bayer einen klassischen Start-Ziel-Sieg hingelegt, ohne grössere Gegenwehr der Konkurrenz. «In der ersten Kurve lief es gut und ich konnte alle ausbremsen», lautet die Zusammenfassung des Siegers, der trotz des einen oder anderen kleinen Verbremsers unangefochten weitere 25 Punkte einkassierte.
Doch auch nach der letzten Runde ging Reiterberger nicht vom Gas. «Ich war mir sicher, dass das Rennen rum ist», meint er. «Aber der Typ an der Ziellinie hat die Fahne nur hingehalten und nicht geschwenkt. Da habe ich sicherheitshalber noch eine Runde drangehängt.»
Im zweiten Rennen musste der Seriensieger mit mehr Gegenwind seiner Konkurrenz, die ordentlich dagegenhielt, klar kommen,. «Aber das ist nicht so anstrengend, als wenn man alleine rum fährt», versicherte er nach Saisonerfolg Nummer 7. «Dann weiss ich wenigstens, wo die Jungs sind und was sie machen, als wenn ich nur gegen die Uhr und mit den Infos von meiner Boxentafel unterwegs bin. Beim Überrunden hab ich Zeit gut gemacht. Ich kam auf der letzten Rille vorbei und wusste, dass da keiner mehr vor der Kurve durchkommt.»
Inzwischen ist Reiterberger auf dem Weg nach Misano, wo er am Wochenende mit einer Wild Card beim Superbike-WM-Lauf dabei ist. Beim nächsten IDM-Lauf wird es für Reiterberger dann noch etwas schwerer. Er muss zu den vier bisherigen weitere zwei Kilo drauf packen.