Erwan Nigon und Denis Hertrampf: Sofortige Trennung
Erwan Nigon fühlt sich in Japan sichtlich wohl
Der Franzose, der für das Team EVA RT Test Type-01 Trick Star in Suzuka mit der Kawasaki ZX10R den elften Platz in der Langstrecken-WM holte, war zwar mit seinem Kleintransporter, der ihm auch als provisorisches Wohnmobil dient, nach Schleiz gekommen, doch auf die Suzuki GSX R1000 des Teams von Denis Hertrampf stieg er nicht.
Während sich seine IDM Superbike-Kollegen für das erste freie Training fertig machten, packte Nigon seine Koffer. Im Jahr 2012 war er mit der BMW des Teams van Zon-Remeha-BMW noch IDM Superbikemeister geworden, danach ging es bei Nigon nicht mehr richtig vorwärts.
Im Vorjahr ersetzte er im Team HPC Power Suzuki den dauerverletzten Vincent Philippe und auch für die Saison 2015 unterschrieb er im Suzuki Team. Spärliche 49 Punkte zieren bis dato sein Punktekonto. Ein Telefonat zwischen Denis Hertrampf und Erwan Nigon am Donnerstagabend brachte auch keinen Ausweg und auf eine gemeinsame Stellungnahme über die Trennungsgründe konnten sich die beiden nicht einigen.
Nigons Entscheidung, die IDM spätestens nach Ende der Saison zu verlassen, stand aber bereits im Vorfeld fest. «In Suzuka war ich im Training Achter», zählt er auf. «Da waren nur so Leute wie Pol Espargaro und Bradley Smith vor mir. In der IDM bin ich, um zu gewinnen und nicht um hinten rum zu fahren.»
Nigon war mit der Suzuki Einzelkämpfer, ausserdem war er der einzige Dunlop-Pilot im ganzen Feld. «Ich habe so nicht die Möglichkeit, um Siege mitzufahren», erklärt er. «In der Langstrecken-WM fahre ich in die Top-Ten, in der IDM schaffe ich das nicht. Das kann nicht sein. In der BSB und den USA werden die Suzuki-Piloten vom Werk unterstützt.»
Einen schriftlichen Vertrag gab es zwischen Hertrampf und Nigon nicht und von seinen Aussagen des Vortages will Nigon einen Tag später nichts mehr wissen. «Vorbei ist vorbei», blockt er ab. Hertrampf betont dagegen unmissverständlich, er sei allen Verpflichtungen nachgekommen. «Er ist einfach nicht mehr motiviert», lautet seine Erklärung. «Ich hatte ihm extra erlaubt, mit der Kawasaki in Suzuka zu fahren. Eben um ihn zu motivieren.»
Bei seinem Suzuka-Ausflug hat der Asien-Fan Nigon seine Kontakte erneuert und seine Pläne 2016 ähneln denen von vor zwei Jahren. «Ich will auf jeden Fall die Langstrecken-WM fahren und die Japanische Meisterschaft würde ich auch gerne fahren.»