Matteo Baiocco: «Die IDM Teams sind professionell»
HRP-Pilot Jan Halbich hatte sich nach einem Bizeps-Anriss durch seinen Trainingssturz in Assen vom IDM-Wochenende am Lausitzring abmelden müssen. Der Arzt hatte ihm wegen gesundheitlicher Bedenken und möglicher Folgeschäden von einem Start abgeraten. Teamchef Jens Holzhauer sicherte sich kurz entschlossen die Dienste von Matteo Baiocco, der derzeit die Italienische Meisterschaft anführt und in diesem Jahr auch schon Kilometer in der Superbike-WM gesammelt hatte.
«Wenige Tage vor unser Reise an den Lausitzring waren wir noch einen Tag im tschechischen Most bei einem Test», berichtet Baiocco. «Eine frühere Möglichkeit hat es nicht gegeben. Der Plan war, das Motorrad etwas besser kennezulernen und das Bike richtig zu verstehen. Das auch sehr gut geklappt.»
Bei seinem IDM-Einsatz auf dem Lausitzring tat sich der Italiener allerdings zu Beginn noch schwer, flotte Rundenzeiten abzuliefern. «Ehrlich gesagt hatte ich in Most mit der Honda schon mehr Freundschaft geschlossen als dann am Lausitring», erklärte er. «Der Lausitzring ist auch nicht ganz einfach und ich brauche einfach noch etwas Zeit.» Nach dem Qualfying hatte er zwei Sekunden auf den schnellsten Mann Marvin Fritz verloren und rangierte auf Gesamtrang 14. Im ersten Rennen landete er auf Gesamtplatz 12.
«Vor drei Jahren war ich mit dem Team 3C Ducati schon mal am Lausitzring», so Baiocco. «Doch das Wochenende fand komplett im Regen statt. Ich muss die Honda einfach noch besser verstehen und aus dem Motorrad, der Strecke und mir ein besseres Paket machen.» Lange hatte Baiocco nach einem erfolgreichen Jahr 2015 auf einen WM-Vertrag für die Saison 2016 gehofft. Doch daraus wurde nichts. Lediglich als Ersatzfahrer kam er zum Zuge.
«Den Speed zu haben garantiert einem noch keinen WM-Startplatz», ist sich Baiocco inzwischen bewusst. «Aber da, wo ich jetzt bin, bin ich happy. Da ist es mir egal, in welcher Meisterschaft das ist. Und ich bin in Italien mit einer guten Mannschaft in einer guten Meisterschaft. Das ist auf jeden Fall besser als mit einem schlechten Bike in der WM.»
Auch wenn es noch nicht ganz rund lief, fand Baiocco Gefallen an seinem IDM-Einsatz. «Ein paar Jungs kenne ich ja», so der Italiener. «Die ersten sechs, sieben Fahrer sind auf jeden Fall sehr schnell unterwegs und haben auch sehr gute Teams im Rücken. Klar gibt es auch langsame Fahrer. Aber die Top-Teams sind mit ihren Piloten auf einem sehr professionellen Level unterwegs.»