Most Race 2: Sensationeller Fight mit Haken und Ösen
Auch zweiten Rennen der IDM Sidecars gab es im tschechischen Most an der Spitze den Zweikampf zwischen 600 und 1000 ccm. Die Gaststarter Mike Roscher und Anna Burkard fuhren von Anfang mit ihrer LCR BMW 1000 dem 12er-Feld vorweg, anfangs unbedrängt, da die härtesten Konkurrenten, Josef Sattler/Luca Schmidt mit ihrer Adolf RS 600 den Start komplett verhauen hatten.
Aber der «alte» Sepp und der junge Luca vom Team Bonovo Action kurvten fortan an der schwächeren Konkurrenz vorbei und klemmten sich ab Runde 3 an das Hinterrad von Roscher/Burkard. Ab Runde 8 wurde es enger und enger. Die Bonovos kamen in den Kurven und im Geschlängel immer wieder an die BMW des gemischten Doppels aus Hessen und der Schweiz heran, aber auf den Geraden, vor allem bei Start und Ziel, war die BMW-Power einfach nicht zu knacken.
In Runde 10 wurde es dann lustig. Sattler stach an Roscher vorbei, Roscher konterte, Sattler fuhr wieder vor, dann drehte Roscher den Gashahn auf Start-Ziel wieder voll auf und machte die Meter, beide Piloten («Haudegen») immer turnerisch unterstützt von Burkard und Schmidt im Boot. In der vorletzten Runde hatte Schmidt im Geschlängel Glück, dass er nicht rausflog, danach hatten Roscher/Burkard wieder die Nase vorne, allerdings erst nach einem kleinen Rempler mit Lackaustausch.
Ganz hart kam es in der letzten Runde kurz vor dem Ziel. Sattler hatte etwas mehr Schwung und setzte zum Überholen an, aber Roscher machte die Tür zu. Dabei kam es zur Berührung, beide drehten sich halb, Roscher/Burkard fanden schneller in die Spur zurück und siegten mit etwas mehr als vier Sekunden vor Sattler/Schmidt.
Im Ziel angekommen, schloss Monja Schmidt ihren Sohn Luca erst einmal erleichtert in die Arme. «Als es härter wurde, habe ich gemerkt, dass ich noch was lernen muss», gestand der Filius. Josef Sattler fand das Rennen «affengeil». Die Kollision sei Renngeschehen gewesen. «Wir haben uns berührt und er ist dann besser weggekommen.»
Die 25 Punkte konnten sich aber Sattler/Schmidt gutschreiben, da die 1000er-Konkurrenz nur Gaststarter ist und nicht in der IDM gewertet wird. Damit führen die beiden aus dem Hause Bonovo Action die IDM Sidecar klar an.
Und wie sah es dahinter aus? Markus Schwegler und der Tscheche Ondrej Kopecky wurden Dritte und standen damit erstmals bei der IDM auf dem Podest. Das deutsch-tschechische Duo profitierte aber von dem Crash zwischen Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch und Michael Grabmüller/Nicolas Bidault, die ebenfalls in der letzten Runde und an der gleichen Stelle wie die beiden Spitzenteams aneinander gerieten. Kurios, eine Kopie wie aus dem Slapstick, mit Nachteil für «Grabi», der mit seinem französischen Beifahrer Sechster wurde.
Vorbeigeschlüpft an den beiden Teams waren neben Schwegler/Kopecky auch das Bonovo Juniorteam, Max Zimmermann/Ferry Seegers (D/NL), mit ihrer ARS Yamaha. Sie wurden Vierte.
Ergebnisse IDM Sidecar Most (CZ) Rennen 2:
1. G Roscher/Burkard (D/CH) 12 Runden
2. Sattler/Schmidt (D) +4.228
3. Schwegler/Kopecky (D/CZ) +36.901
4. Zimmermann/Segers (D/NL) 37.464
5. Kimeswenger/Kölsch +44.811
6. Grabmüller/Bidault (A/F) +48.388
7. Remse/Wechselberger (SLO/A) +54.217
8. G Lingen/Prudlik (D) +56.730
9. Kapeller/Billich (A) +1:00.771
10. Rutz/Conil (CH) 1:13.135
11. Nicholls/Mahl (GB/D) +1:13.623
12. Kranenburg/Knobloch (NL/D) +1:14.505
Stand IDM Sidecar nach 2 Rennen: | |||
Pos | Team | Motorrad | Punkte |
1. | Sattler/Schmidt | Yamaha | 50 |
2. | Schwegler/Kopecky | Yamaha | 36 |
3. | Grabmüller/Bidault | Yamaha | 31 |
4. | Kimeswenger/Kölsch | Yamaha | 25 |
5. | Zimmermann/Segers | Yamaha | 23 |
6. | Kapeller/Billich | Yamaha | 19 |
7. | Rutz/Conil | Yamaha | 17 |
8. | Nicholls/Mahl | Honda | 15 |
9. | Kranenburg/Knobloch | Yamaha | 13 |
10. | Remse/Wechselberger | Yamaha | 10 |