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Göttlich/Neubert (Bonovo): «Wollen weiter nach oben»

Von Rudi Hagen
Lennard Göttlich und Beifahrer Uwe Neubert haben beim Auftakt zur Internationalen Sidecar Trophy in Rijeka einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Im Hauptrennen waren sie sogar vor Mike Roscher/Anna Burkard im Ziel.

Eigentlich hatten sich Lennard Göttlich und Uwe Neubert keine großen Hoffnungen gemacht, beim Auftakt zur Internationalen Sidecar Trophy in Rijeka besonders schnell fahren zu können. «Ich bin dort noch nie gefahren, also wollten wir nur weitere Runden sammeln und uns einigermaßen gut präsentieren», sagte Göttlich nach der Rückkehr aus Kroatien ins heimische Sachsen.

Aber der Trip in den Süden endete besser als gedacht. Am Ende brachte das «Bonovo action by MGM Junior Team» zwei zweite Plätze in den Sprintrennen und einen Sieg im Hauptrennen mit nach Hause. Aber in der Wertung der Teams bis 600 ccm wohlgemerkt. Und das waren «nur» drei, die fest für die Trophy gemeldet haben.

Aber darunter der hoch erfahrene Mike Roscher mit seiner Beifahrerin Anna Burkard, die mit einem F2-Gespann auf dem Automotodrom Grobnik unterwegs waren. In den beiden Sprintrennen hatte das deutsch-schweizerische Duo noch die Nase vorne, aber im Hauptrennen über 14 Runden konnten Göttlich/Neubert die IDM- und WM-erprobten Konkurrenten hinter sich lassen.

Lennard Göttlich freute sich am Ende zwar über die Fortschritte, die er und sein erfahrener Beifahrer Uwe Neubert gemacht haben, aber der 16-jährige Neuling am Sidecar-Lenker gab sich auch selbstkritisch. «Von den Trophy-Fahrern standen wir auf der Pole-Position, auch noch vor Peter Schröder und Carolin Zimmermann mit ihrer 1000er, aber ich habe vor dem Supersprintrennen bei einer Startübung die Kupplung zu lange schleifen lassen, das hat sich dann anschließend gerächt.»

Nachdem das Team das Problem vor dem zweiten Lauf behoben hatte, achtete Göttlich beim Start nur auf die Kupplung, aber nicht auf die Drehzahl. Das ging dann schief und man fuhr erst einmal der Konkurrenz hinterher. Göttlich: «Aber dann konnten wir wieder aufschließen und sogar an den Gaststartern aus der WM dranbleiben.»

Im Hauptrennen am Sonntag legte das Bonovo Junior Team wieder einen schwachen Start hin und verlor gleich mal fünf Plätze, hatte das aber schnell wieder aufgeholt. Göttlich/Neubert legten Zeiten unter 1:40 min pro Runde vor und ließen die ärgste Trophy-Konkurrenz Roscher/Burkard am Ende knapp 30 Sekunden hinter sich.

Sidecar-Neuling Göttlich freute sich anschließend: «Uwe und ich haben Roscher/Burkard fair besiegt und ich habe allen Kritikern bewiesen, dass ich so ein Ding fahren kann. Jetzt wollen wir weiter nach oben, leider darf ich noch nicht in der IDM mitfahren, da ich laut den Statuten noch zu jung bin.»

Aber zu jung, um einen klaren Kopf zu bewahren und nicht zu wissen, was außer Rennsport noch wichtig ist, das ist nicht die Sache des Eibauers. Nach dem Rennen ging es im Auto von Uwe Neubert gegen 16 Uhr los Richtung Heimat, denn schon am anderen Morgen stand in der Realschule Ebersbach, genauer gesagt der «Schkola Ebersbach, Freie Schule an der Haine», die schriftliche Realschulprüfung im Fach Englisch auf dem Dienstplan.

Göttlich: «Wir waren so gegen ein Uhr morgens am Sachsenring angekommen, anschließend nach Hause und um 6 Uhr bin ich dann schon wieder aufgestanden. Die nächste Prüfung war dann am Mittwoch im Fach Deutsch und am Freitag geht es in die Matheklausur, das Fach ist nicht so ganz mein Ding.»

Int. Sidecar Trophy, 600 ccm, Stand nach 3 Läufen:
1. Mike Roscher/Anna Burkard (D/CH), 57,5 Punkte
2. Lennard Göttlich/Uwe Neubert (D), 55
3. Rainer und Tanja Crome (D), 40

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