Josef Sattler (Bonovo Action): «Normaler Rennunfall»
Die 1000er BMW mit Roscher/Burkard vor Sattler/Schmidt (35)
Nach seiner Verletzung beim Test in Le Mans hatte Josef Sattler auf einen Start bei der Sidecar-WM auf dem Bugatti-Circuit verzichtet. Stattdessen fuhr der Bayer mit seinem Beifahrer Luca Schmidt im tschechischen Most beim Auftakt der IDM Seitenwagen mit. Sattler: «Wir wollten uns unter Wettkampfbedingungen einrollen, da uns gemeinsame Testkilometer fehlten und dann natürlich auch gewinnen.»
Das klappte dann auch, wenn man davon absieht, dass am Ende der beiden Rennen im tschechischen Most nicht Sattler/Schmidt mit ihrer Adolf Yamaha 600 die Nase vorne hatten, sondern Gaststarter Mike Roscher und Anna Burkard mit der LCR BMW 1000. Die hat immerhin zirka 65 PS mehr zu bieten, was auf den Geraden in Most durchaus nicht von Nachteil war.
Mit Roscher/Burkard und Helmut Lingen/Michael Prudlik (LCR Suzuki 1000) sind zwei 1-Liter-Gespanne aus dem elenden Hick-Hack der vergangenen Jahre im IDM-Feld übriggeblieben, allerdings ohne irgendwie in die Meisterschaftswertung einzugehen. Die unterschiedliche Motorisierung hätte aber beinahe zum Ausscheiden von Sattler/Schmidt im zweiten Rennen geführt.
Aber der Reihe nach. «Es war richtig für uns in Most zu starten und im Hinblick auf die WM sehr hilfreich», freute sich Sattler über die Entscheidung, den ersten WM-Durchgang auszulassen, «Luca und ich konnten so noch mehr Kilometer zusammen fahren, ehe es demnächst am Pannoniaring in die stärkere WM geht. Die Konkurrenz hat da durchgehend mehr Strecke zusammen gefahren.»
Die Technik hat Sattler nach dem Crash in Le Mans wieder zusammen bekommen, die Verletzungsfolgen sind auch abgemildert, aber die Steuerungssoftware bereitet dem Team noch einiges Kopfzerbrechen. Im ersten Rennen aber waren es die neuen Reifen, die man vor dem Start aufgezogen hatte. «Die Strecke war glatt und rutschig und in der Quali sind wir mit gebrauchten Reifen unterwegs gewesen», kommentierte Sattler seinen Fehler beim Start, «da hat es einige Runden gedauert, bis endlich der richtige Grip da war.»
Immerhin konnte man bis zum Zielstrich noch so weit durchstechen, dass die 25 IDM-Punkte gesichert waren. Roscher/Burkard waren da schon durch.
Im zweiten Rennen funktionierte der Schaltautomat bei Sattlers ARS Yamaha 600 nicht so, wie er sollte. Nur die ersten zwei Gänge gingen so wie sie sollten, aber zwischen dem dritten und vierten, vierten und fünften und fünften und sechsten Gang packte der Motor nicht so zu wie gewohnt, als wenn das Antriebsgemisch für Sekundenbruchteile überfettet gewesen wäre.
Sattler: «Die Software bietet da so viele Einstellungen, ich hoffe, unser Spezialist, der Marc Pötschner, findet da eine Lösung.» Trotz allem waren Sattler/Schmidt sehr schnell unterwegs und trieben Roscher/Burkard ständig vor sich her. Die Führung wechselte mehrfach, aber die BMW-Power war auf den langen Geraden immer wieder von Vorteil. «Ich habe in verschiedenen Passagen das Überholen probiert», so Sattler, «aber dann gab es kurz vor Schluss diese Berührung und die beiden haben schneller wieder in die Spur zurückgefunden als wir. Es war aber ein normaler Rennunfall.»
Bei der IDM wollen Sattler/Schmidt auch weiterhin mitfahren, nur in Schleiz nicht, denn dann ist zeitgleich der WM-Lauf im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft in Assen. Das gilt aber auch für die Schweizer Markus Schlosser/Marcel Fries, die in der WM führen und auch in der IDM endlich den gültigen Meistertitel holen wollen.
Stand IDM Sidecar nach 2 Rennen: | |||
Pos | Team | Motorrad | Pkt. |
1. | Sattler/Schmidt | Yamaha | 50 |
2. | Schwegler/Kopecky | Yamaha | 36 |
3. | Grabmüller/Bidault | Yamaha | 31 |
4. | Kimeswenger/Kölsch | Yamaha | 25 |
5. | Zimmermann/Segers | Yamaha | 23 |
6. | Kapeller/Billich | Yamaha | 19 |
7. | Rutz/Conil | Yamaha | 17 |
8. | Nicholls/Mahl | Honda | 15 |
9. | Kranenburg/Knobloch | Yamaha | 13 |
10. | Remse/Wechselberger | Yamaha | 10 |