Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Wyssen/Salmon (2.): Grundsatzentscheidung gegen Titel

Von Helmut Ohner
Nach dem Vize-Titel in der französischen Meisterschaft im Vorjahr landeten Lukas Wyssen/Ema Salmon vom Gustoil Sidecar Racing Team diese Saison auch in der IDM Sidecar an der zweiten Stelle.

Im Vorjahr verzichtete Lukas Wyssen an die Teilnahme an der Seitenwagen-Weltmeisterschaft, weil seine neue Beifahrerin Ema Salmon noch nicht das nötige Alter erreicht hatte, um in der höchsten Stufe der Serie an den Start gehen zu dürfen. Das gemischte Duo entschied sich für die französische Meisterschaft, die sie hinter der schon seit einigen Jahren bestens eingespielten Sohn-Vater-Paarung Ted und Vincent Peugeot an der zweiten Stelle beendeten.

Mit dem Erreichen des 18. Geburtstages Anfang März dieses Jahr war es dann so weit. Wyssen und Salmon konnten endlich in der Weltmeisterschaft starten, nebenbei schrieben sie sich auch in der IDM Sidecar ein. Mit dem Sieg beim Saisonauftakt auf dem Sachsenring, dem ein vierter Platz in Lauf 2 folgte, gelang dem Schweizer und seiner französischen Passagierin vom Gustoil Sidecar Racing Team ein nahezu perfekter Einstand in die deutsche Meisterschaft.

Nach zwei von zehn Rennen lagen sie nur drei Zähler hinter Peugeot/Peugeot, die 2023 neben ihrem heimischen Championat auch die deutsche Meisterschaft für sich entschieden hatten. Trotzdem stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest, dass für sie der Titelgewinn unter normalen Bedingungen wegen einer Grundsatzentscheidung des Teams außer Reichweite sein würde. «Die Rennstrecke in Schleiz hat keine WM-Homologation, deshalb fahren wir dort nicht!»

«Rennen auf öffentlichen Straßen kann ich nichts abgewinnen», hat Wyssen seine Prinzipien. «Unser Sport ist gefährlich genug, da muss man das Risiko nicht noch zusätzlich herausfordern. Für mich erschließt es sich nicht, an der Tourist Trophy auf der Isle of Man teilzunehmen, weil man da doch nichts gewinnen, aber viel verlieren kann. Auch finanziell und zeitlich hat man einen riesigen Aufwand. Und welchen sportlichen Wert hat es, wenn man dann vielleicht einen Platz in den Top-15 einfährt?»

«Ich war dreimal als Zuschauer auf der Insel», erinnert sich der 31-jährige Eidgenosse. «Die ersten beiden Jahre konnte ich noch genießen. Das war allerdings zu einer Zeit, bevor ich selbst mit dem Rennsport begonnen habe. Beim dritten Mal habe ich einige Teams bereits gut gekannt. Ab da hat es keinen Spaß mehr gemacht. Man steht an der Strecke und ist voller Sorge, wenn ein Bekannter nicht mehr auftaucht. Erst wenn man sie nach Stunden im Fahrerlager sieht, kann man endlich aufatmen.»

Wie es mit Wyssen/Salmon weitergeht, die sich mit ihrem Doppelsieg in Oschersleben den zweiten Platz in der IDM Sidecar sicherten und mit dem Platz 5 im zweiten WM-Lauf ihr bestes Ergebnis ablieferten, steht noch nicht endgültig fest. «Wenn es nach mir geht, würde ich gerne mit Ema in der Weltmeisterschaft und der IDM Sidecar weitermachen, denn sie ist eine sehr gute Beifahrerin. Nach dem WM-Finale in Estoril werden wir gemeinsam eine Entscheidung fällen.»

IDM-Stand nach 8 von 10 Rennen
1. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), LCR Yamaha, 214 Punkte. 2. Lukas Wyssen/Ema Salmon (CH/F), LCR Yamaha, 153. 3. Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), ARS Yamaha, 115. 4. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha, 95. 5. Sam Laidlow/Luke Laidlow (GB), LCR Yamaha, 89. 6. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), LCR Yamaha, 86. 7. Markus Venus/Ondrej Sedlacek (D/CZ), ARS Yamaha, 85. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha, 73. 9. Rupert Archer/Thomas Hofer (GB/CH), ARS Yamaha, 51. 10. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F), R&R Yamaha, 40, 26. 11. Claude Vinet/Leané Marsal (F), LCR Yamaha, 13.

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