Ladies Germany: Den Motorsport attraktiver gestalten
Bereits 2013 absolvierten Kimberley Vetter und Denise Werth zwei Gaststarts in der IDM Sidecar. Ihr Debüt gab das «Ladies Team Germany» Anfang August in Schleiz. Vier Wochen später mussten die Beiden auf dem Sachsenring trotz respektabler Rundenzeiten Lehrgeld zahlen, als sie in der letzten Runde mit einem heftigen Überschlag für eine Schrecksekunde sorgten. Im kommenden Jahr werden Vetter/Werth als Permanentstarter die komplette Saison der IDM Sidecar bestreiten.
«Unsere bisherigen Resultate lassen hoffen, dass wir uns weiter steigern können», meint die 20-jährige Beifahrerin Denise Werth. «Wir haben das Ziel vor Augen, alle Läufe der IDM Sidecar in den Punkterängen abzuschließen. Unser Motto ist: Ladies haben im Motorsport eine Zukunft - Wir fahren gemeinsam zum Erfolg! Als Besonderheit im Motorsport versuchen wir diesen als Ladies-Team ausdrucksstärker und attraktiver zu gestalten.»
An ihrem ersten Geburtstag bekam Kimberley Vetter ein kleines Yamaha-Gespann geschenkt. Mit zwei Jahren düste sie damit durch den Garten. 2011 kaufte ihr Vater ein historisches Busch-Renngespann und Vetter versuchte es 2012 erstmalig als Beifahrerin beim Schottenring-Grand-Prix. Die heute 24-Jährige wollte aber selbst fahren und meldete sich für eine Trainingswoche im März 2013 in Val de Vienne an, wo sie auch die ersten gemeinsamen Runden mit Werth drehte.
Schon als Kind fuhr Denise Werth im Seitenwagen ihrer Eltern auf vielen Touren mit. 2009 war sie das erste Mal mit ihren Eltern und dem Rennteam von Dieter Eilers in England bei einem Rennen der Britischen Sidecar-Meisterschaft dabei. «Das hat mich unheimlich begeistert», sagte Werth. «Bei meinen IDM-Besuchen reifte der Entschluss, es selbst einmal zu probieren. Als mein Vater 2011 ein F2-Renngespann aus England mitbrachte, sah ich darin auch die Möglichkeit, eine Beifahrer-Karriere zu starten. Zum Testen und Ausprobieren waren wir dann eine Woche in Val de Vienne recht gut unterwegs.»
Vetter/Werth bestritten im Klassik Motorrad Sidecar Cup 2013 in Oschersleben ihr erstes gemeinsames Rennen und wurden auf Anhieb Zweite. Zum Prinzenpark Revival, ebenfalls in Oschersleben, gewannen die Ladies im Sprint und im Goldrace! «Das war bisher unser schönstes Erlebnis. Das gesamte Wochenende lief zunächst schlecht, die Technik streikte und wir hofften einfach nur, dass unser betagtes Busch-Gespann die beiden Läufe durchhält. Wir waren außer uns, als wir dann beide Rennen gewonnen hatten. Vor lauter Freude riss Kimberley die Arme nach oben und das Gespann ging aus, weil die Sicherheitsschnur an ihrem Arm befestigt war. Wir lachten darüber, kamen aber zu unserer eigenen Siegerehrung fünf Minuten zu spät.»